
40 Tage und Nächte währte auch der Regen der Sintflut im Alten Testament (Gen 7,12) und genauso lange wartete Noah, nachdem die Berge wieder sichtbar waren, bis er ein Fenster seiner Arche öffnete und zuerst einen Raben und dann eine Taube fliegen ließ.
40 Jahre zog das Volk Israel durch die Wüste, bis es das gelobte Land erreichte (Jos 5,6) und Mose fastete 40 Tage und Nächte auf dem Berg Sinai, bevor er die Zehn Gebote von Gott empfing (Dtn 9,9-11). Jesus verbrachte ebenso 40 Tage betend und fastend in der Wüste, um sich auf seine Sendung vorzubereiten (Mt 4,1-2).
Das Aschenkreuz, das gleichsam am Beginn der Fastenzeit steht, gehört seit dem 10. Jahrhundert zum festen Bestandteil der Aschermittwochsliturgie. Es wird entweder auf die Stirn gezeichnet oder vom Priester aufs Haupt der Gläubigen gestreut. Die Asche stammt aus verbrannten Palmzweigen des Vorjahres und ist ein Zeichen der menschlichen Vergänglichkeit, der Reinigung sowie der Buße und der Umkehr. Das Kreuz symbolisiert gleichzeitig die Hoffnung und die Hinwendung zum Guten, zur Auferstehung. Es ist so ein starkes Zeichen, das hin zum Wesentlichen, zum Leben führen soll.
In manchen Kirchen im deutschsprachigen Raum wird ein Fastentuch aufgehängt, in Österreich vor allem in Kärtner Kirchen. Es war ursprünglich einfach gehalten und diente dazu, die bildlichen Darstellungen von Jesus Christus und das Kreuz im Altarraum zu verdecken. Mit der Zeit wurde es aber oftmals kunstvoll mit biblischen Motiven bemalt oder bestickt. Dadurch ging der ursprüngliche Gedanke des Verhüllens und „Fastens der Augen“ etwas verloren. Das Passionstuch, wie es auch genannt wird, soll daran erinnern, wie der Vorhang im Jüdischen Tempel zerriss, als Jesus am Kreuz starb. Das größte heute noch erhaltene Fastentuch ist das ca. zehn mal zwölf Meter große und über eine Tonne schwere Freiburger Fastentuch von 1612. In den meisten Kirchen, wie auch bei uns, werden Kreuz und Bilder Jesu mit einem einfachen Tuch in der liturgischen Farbe violett als Farbe der Besinnung, Umkehr und Buße verhüllt.
Dem „Fasten der Augen“ entspricht auch das „Fasten der Ohren“. In der gesamten Fastenzeit entfallen das „Gloria“ und das „Halleluja“ während der Messe. In der Karwoche „reisen die Kirchenglocken nach Rom“ und an ihre Stelle treten die Ratschen, bei uns die große hoch oben im Kirchturm.
Weiters ist in vielen Kirchen heute ein Fastenstrauch zu finden. Dabei werden am Aschermittwoch Forsythien- und andere Zweige abgeschnitten und in eine Vase gestellt. Bis zum Osterfest beginnt der Strauch zu blühen und symbolisiert den Aufbruch zum neuen Leben. Zusätzlich kann der Strauch von den Gläubigen mit Gedanken, Bitten und verschiedensten Elementen geschmückt werden, in der Hoffnung auf neue Anfänge und neues Leben.
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