Wer kennt sie nicht – unsere Rosamunde?
Zu Fuß mit ihren Taschen beim Verteilen der Zeitschrift „Leben jetzt“ (früher „Stadt Gottes“) … oder im Bus auf dem Weg zu Ausstellungen oder Konzerten … und ganz selbstverständlich zu fast jedem Gottesdienst in der Kirche – egal ob Messe, Wort-Gottes-Feier, Abendlob, Maiandacht, Rosenkranz … Ihr Terminkalender ist voll.
Kunstinteressiert, weltoffen, gottverbunden, musikalisch, gesellig, bescheiden, ein einfaches Leben führend, kein Telefon … nur ein paar Eigenschaften, die unsere Rosamunde nur ein stückweit beschreiben können.
Schon in jungen Jahren interessierte sich Rosamunde für das Singen. Sie trat im Jahr 1950 dem Kirchenchor Egg bei und ist heute noch aktives Mitglied – ebenso wie in der Wälder Chorgemeinschaft Egg. Rosamunde bringt nach wie vor sehr verlässlich und mit viel Freude ihre Stimme zum Klingen.
Nachdem sie schon in ihrer Jugend das Klavierspielen von ihrer Mutter lernte, entdeckte sie anschließend ihre Liebe zur Orgel – sie hat sich Orgelspielen selbst beigebracht, manches habe sie von ihrem Vater abgeschaut. Heute noch musiziert Rosamunde jeden Sonntagvormittag auf der Orgel in Egg und Großdorf – wie schon ihr Vater, ihr Großvater, ihr Ur-Ähne und ihr Ur-Ur-Ähne.
Regelmäßig bildete sie sich bei den Kirchenmusikalischen Werkwochen und den Orgelwochen der Diözese weiter. Auch bei Vorträgen und Impulsabenden der Pfarre gehört Rosamunde regelmäßig dazu.
All ihre „Dienstwege“ erledigt Rosamunde mit den Öffis, zu Fuß oder als Beifahrerin des Pfarrers.
Dabei lebt sie ihren Grundsatz: „Keine Probe wird geschwänzt, und immer kommen zuerst die Dienste, dann das Vergnügen.“
Rosamunde ist immer da und zurm Orgelspielen bereit. Da sie kein Telefon hat, fragt sie nach, ob sie zum Orgelspielen gebraucht wird – da kann es dann um 22.30 Uhr an der Haustüre klingeln oder sie ruft an (da sie ja schon ein Telefon hat – aber niemand kennt ihre Nummer). Ein einziges Mal hat mich Rosamunde gebeten, bei einer Beerdigung eine andere musikalische Gestaltung zu suchen – sie habe nämlich Klassentreffen von Marienberg und eine Bootsfahrt war angesagt. Aber erst als eine Aushilfe organisiert war, sagte sie dem Klassentreffen zu.
Für dieses ununterbrochene ehrenamtliche Engagement wurde Rosamunde am 25. Oktober im Ramschwagsaal in Nenzing von Landeshauptmann Markus Waldner geehrt.
Rosamunde, danke für dein Dasein, dein Einsatz, danke für deine Offenheit und für deine Gottverbundenheit.
Im Namen der Pfarren Egg und Großdorf
Pfr. Friedl Kaufmann