Wir haben uns, als Team, sehr gut vorab informiert und haben auch so gut wie alle Infoveranstaltungen der Diözese besucht. Da waren wir sicher auf 15 Veranstaltungen, die in den vergangenen Jahren stattgefunden haben.
Wie habt ihr die "Pause" erlebt? Wie habt ihr den Kontakt zu den Jugendlichen gehalten?
Wir haben uns schon gleich zu Beginn vorgenommen, dass wir jedes Jahr mindestens eine Veranstaltungen für die Jugendlichen machen, die die Mittelschule abgeschlossen haben und auf die Firmung „warten“. Wir haben aber immer betont, dass das eine das andere nicht ausschließt. Jeder kann gefirmt werden und nicht eine Veranstaltung besucht haben, oder auch alle Veranstaltungen besuchen und dann doch nicht den Firmweg antreten ist möglich. In dieser Zeit haben wir einen Escape Room mit Grillen, Hochseilgarten, Tanzkurs, Filmabend angeboten. Jeweils mit Essen – weil wir festgestellt haben, dass sie das gemeinsame Essen und das Gespräch dabei besonders mögen.
Wie ist die Firmvorbereitung abgelaufen?
Wir haben gestartet mit einer Infoveranstaltung für die Firmlinge im Juni letzten Jahres. Dort haben wir erstens die Firmung erklärt, die Säulen auf denen die Vorarlberger Firmung beruht erklärt und ihnen zwei Möglichkeiten zur Auswahl angeboten, wie der Firmweg ablaufen könnte. Sie haben sich dann 50:50 entschieden für zwei Hüttenwochenenden oder einer Reise (5 Tage). Wir haben dann beschlossen, dass wir versuchen beides unter einen Hut zu bringen.
So sind wir im Oktober letzten Jahres auf eine Hütte gewandert. Dort haben wir uns besonders dem Kennenlernen und den beiden Säulen „die eigene Originalität entdecken“ und „Christsein in Gemeinschaft“ gewidmet. Wir sind am Freitagmittag zur Hütte gelaufen und am Samstagnachmittag wieder in Egg und Großdorf angekommen. Mit gemeinschaftlichen Spielen und Aufgaben sind wir uns gegenseitig auf die Spur gekommen. Auf der Hütte haben wir den Firmlingen das Sozialprojekt bzw. das Umweltprojekt ans Herz gelegt. Dies mussten sie selbständig in den Pfarren suchen, organisieren und durchführen. Das Ergebnis haben sie mit Foto und ein paar Sätzen in unserem Firmpadlet für uns alle veröffentlicht.
Im März stand dann eine Abendwanderung mit Impulsen in Begleitung der Firmpaten auf dem Programm. Wir sind auf die Bezegg gewandert, haben spirituelle Impulse von Pfr. Friedl bekommen und oben dann die Jause gegessen, die jeweils der Firmpate mitgebracht hat.
Im April sind wir dann auf unsere „Reise“ gestartet. Diese führte uns am Freitagmittag von Egg/Großdorf mit Bus und Zug nach Ulm zur Jugendherberge „Geschwister Scholl“. Hier wollten wir uns den beiden Säulen „Dem Heiligen Geist auf der Spur“ und „Die Wege des eigenen Glaubens“ widmen. Am ersten Abend hatten wir dann eine Stadtführung mit dem Titel „Wer glaubt den sowas“. Danach gab es ein gemeinsames Pizzaessen. Am folgenden Morgen hatten wir einen Workshop, bei dem wir versucht haben unsere eigene Gottesbeziehung und unsere spirituellen Vorlieben zu erkunden. Nach einer Freizeit in der Stadt haben wir uns am Nachmittag vor dem Münster getroffen. Dort sind auch Firmspender Fabian Jochum und Christian Schwald zu uns gestoßen. Nach einer Münsterführung, bei der auch das Miteinander der katholischen und der evangelischen Glaubensgemeinschaften in Münster zur Sprache kam, hatten die Jugendlichen die Möglichkeit für einen Stadtbummel. Nach einem gemeinsamen Abendessen sind wir dann zurück in die Jugendherberge und haben mit unseren Gästen gemeinsam eine Bierbel gemacht. Diese war so intensiv, dass wir uns da sogar die Texte für die Firmung ausgesucht und erarbeitet haben.
Am Sonntag sind wir dann in einen katholischen Gottesdienst gefahren und haben danach eine Führung durch die Kirche „St. Michael von den Wengen“ gehabt. Die dortige Pastoralassistentin hat uns aufgeklärt über die Stadtmission, die sie versucht haben zu betreiben, über das Aussterben der Pfarre und über den Geldmangel der Diözese. Ihr Leitsatz war: Ohne die Jugend stirbt die Pfarre. Die Führung war wohl etwas ernüchternd, aber die Botschaft an die Firmlinge war klar. Nach einem kurzen Mittagessen sind wir wieder nach Hause gereist.
Worauf wurde besonderer Wert gelegt?
Wir haben versucht die 5 Säulen aus dem Firmkonzept der Diözese unterzubringen. Ebenso wollten wir ganz besonders die Gemeinschaft der Gruppe fördern und eine unterhaltsame, kurzweilige und spannende Firmvorbereitung anbieten. Ebenso sollte bewusst werden, dass die Kirche vielleicht mehr ist, als gedacht.
Wie viele Jugendliche haben sich zur Firmung angemeldet?
Es haben sich 29 Jugendliche zur Formvorbereitung angemeldet. Was einer Quote von etwa 87 % entspricht. Das hat uns besonders gefreut.
Falls überhaupt, welche Rückmeldungen habt ihr von den Jugendlichen bekommen?
Was wir mitbekommen haben, fiel das Urteil durchwegs positiv aus. Auch ein Grund dafür kann sein, dass wir versucht haben, wenige, dafür umso intensivere, Termine zu machen.
Wie fällt euer erstes Resümee aus?
Uns selbst hat die Vorbereitung auch gefallen und mit ein paar kleineren Änderungen wollen wir sie im nächsten Jahr so wiederholen und freuen uns schon jetzt auf viele Jugendliche, die diesen Schritt mit uns machen möchten.
Edith Umlauft, Isabella Supper, Gernot Sutterlüty, Friedl Kaufmann