Schon die Referenten versprachen viel Spannendes und Interessantes:
Seit über 20 Jahren erforschen diese drei Theologen aus Norddeutschland in der ganzen Welt christliche Strukturen und gut funktionierende Gemeinden in ihrer ganzen Vielfalt.
Neben vielen Impulsvorträgen und liturgischen Feiern hatten wir Vier auch immer wieder Zeit, uns über unseren eigenen Weg und unser Werden in der Pfarre Großdorf Gedanken zu machen.
Dr. Christian Hennecke, der Leiter des Referententeams, sprach von einem kirchlichen Klimawandel, der große Herausforderungen an uns alle stellt, aber auch die Chance bietet, ganz neue Strukturen und pastorale Wege zuzulassen.
Wir brauchen eine gesunde Balance zwischen Loslassen und Festhalten, zwischen Altem nachtrauern und Neues, Unbekanntes wagen – immer mit der Gewissheit: Gott ist mit uns auf diesem Weg – und Gott unterstützt auch unseren Mut und unsere Wagnisse.
Viele Mitarbeiter sind verzweifelt ob der zahlreichen Austritte und der schweren Altlasten unserer Kirche. Und immer wieder stellt sich bei den Engagierten die Frage: Wagst du es, in einem Verein mitzuarbeiten, der scheinbar in vollem Lauf abwärts rast?
Aber eines ist klar: Mit positivem Denken und einer großen Freude an der Frohen Botschaft und am christlichen Glauben dürfen wir getrost unsere Wege gehen.
Wir sind alle auf dem Weg, alle im Werden.
Die Kirche hat sich immer verändert und wird sich immer verändern. Traditionen sind wertvoll, aber es darf nicht um jeden Preis an ihnen festgehalten werden.
Und es geht nicht darum: Wie erhalte ich meinen Laden, sondern:
Wohin sind wir unterwegs, wie können wir unser Christsein heute fruchtbar gestalten und für wen gilt es heute besonders da zu sein - mit einer freien Entwicklung und mit den Möglichkeiten vor Ort.
Ein tröstlicher und entlastender Gedanke ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Wir sind nicht die Macher unserer Kirche! Wir sind Begleiter, Helfer und Unterstützer. Gott ist es, der sein Volk ruft.
Sehr viele positive und ermunternde Gedanken und Impulse waren es also, die wir mitgenommen haben aus diesem Kurs, und neben dem ausgefüllten Tagesprogramm haben wir auch die langen fröhlichen Abende in geselliger Runde genossen.
Wir Vier sind auf jeden Fall voller Optimismus nach Hause gefahren und waren uns alle einig: Auch wenn große Herausforderungen auf uns zukommen werden, dürfen wir mit nährenden Gottesdiensten, einer wohlwollenden, umsichtigen Leitung, achtsamen Beziehungen und vielen ermunternden Visionen zuversichtlich in die Zukunft unserer Pfarre schauen.
Renate Bilgeri