
Pastoralassistent:innen gestalten gemeinsam mit Priestern und anderen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen das kirchliche Leben vor Ort. Sie sind Ansprechpartner:innen für alle Fragen rund um das Gemeindeleben und begleiten Menschen seelsorglich im Alltag und in besonderen Lebenssituationen.
Sie übernehmen einzelne Verantwortungsbereiche des Pfarrlebens, beispielweise die Kinder-und Jugendpastoral, die Familien- oder die Seniorenpastoral und die Pfarrcaritas.
Sie feiern Totenwachen und Beerdigungen und begleiten die Angehörigen. Sie gestalten und leiten verschiedene Formen von Gottesdiensten und entwickeln innovative Angebote für verschiedenen Zielgruppen und Anlässe. In Predigten, Bildungsangeboten, Schulunterricht und Sakramentenvorbereitung vermitteln sie theologisches Wissen an die Gemeinde. Mit der Koordination von Teams, Arbeitskreisen, Gruppen und Diensten unterstützen sie die Ehrenamtlichen in ihren Aufgaben.
Die Ausbildung kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen: als Präsenzstudium an einer Universität (z. B. Religionspädagogik, Fachtheologie oder Religion auf Lehramt), als Fernstudium (z. B. in Luzern oder Passau) oder über den Theologischen Fernkurs. Nach Abschluss der theologischen bzw. pastoralen Grundausbildung folgt in der Diözese Feldkirch der einjährige Pastoralkurs – ein Universitätslehrgang der Universität Innsbruck. Dieser besteht aus einem praktischen Einsatz vor Ort (20–30 %) sowie begleitenden Kurselementen (10 %) in einer diözesenübergreifenden Ausbildungsgruppe. Es gibt auch alternative Ausbildungswege, die zum Ziel führen.
Mehrere anderer Wege sind möglich.
Brigitte Scherrer hat als gelernte Floristin fünf Jahre selbstständig einen Blumenladen in Rankweil geführt. Die gebürtige Frastanzerin hat dann 2005, als ihr Sohn Jakob geboren wurde, eine berufliche Pause eingelegt und 2015 als Pfarrhelferin in Frastanz begonnen. Nach einer kurzen Zeit als Jugendreferentin im Seelsorgeraum Bludenz konnte sie dort das Ausbildungspraktikum absolvieren und auch den Pastoralkurs der Würzburger Domschule beginnen, den sie im Juni 2021 abschloss. In diesem Monat beendete sie auch ihre Arbeit in Bludenz und startete in der Dompfarre in Feldkirch als Pastoralassistentin. Die ersten Wochen waren durchaus sehr fordernd, „aber ich habe es nicht anders gewollt“.
In der Dompfarre ist sie nun für Erstkommunion, Firmvorbereitung, Ministrant/innen, Familienmessen und die Kinderkirche zuständig. Die Arbeit mit Kindern ist für Brigitte Scherrer eine Lieblingsaufgabe. Aber auch der Dom und die vielen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der Diözese, mit kirchlichen Gruppierungen (z.B. der Gemeinschaft Loretto) und nicht dezidiert kirchlichen Veranstaltern macht sie sehr gerne. Im Spannungsfeld von Künstler/innen v.a. Musiker/innen, die die „super Akustik“ des Doms schätzen, macht es ihr Freude, alle Leute in der Kirche willkommen zu heißen. Willkommenskultur und Gastfreundschaft sind wichtige pastorale Aufgaben: „Die maßgeblichen Organisator/innen z.B. von den „Montforter Zwischentönen“ oder dem Feldkircher Musikgymnasium kommen zu uns, vor allem auch wegen des Domes, der eben ein besonders schöner Ort ist.“ Und das verdankt die Dompfarre vor allem Alt-Dompfarrer Rudl Bischof, der mit Herbert Albrecht den Altarraum neu gestaltete und bewirkte, dass der zerstückelte Wolf-Huber-Altar wieder zusammengesetzt und aufgestellt wurde. Auch die Fenster von Martin Häusle sind einzigartig.
Dompfarrer Fabian Jochum ist überall zugegen, sehr leutselig und beliebt. Da kommt Brigitte Scherrer die Aufgabe zu, die Organisation im Blick zu haben und das tut sie sehr gerne. Weiheamt strebt sie keines an, allerdings ist sie der Meinung, dass die Weihe für jene Frauen, die sich berufen fühlen, möglich sein sollte.
Brigitte Scherrer absolvierte den Würzburger Pastoralkurs von Jänner 2020 bis Juni 2021. Weil sie schon den Wiener Theologischen Fernkurs absolviert hatte, konnte sie Grund- und Aufbaukurs (jeweils zwei Jahre) überspringen. Ihre Praktikumsstelle war im Seelsorgeraum Bludenz. Für den Würzburger Pastoralkurs werden 24 Lehrbriefe im Fernstudium zugeschickt. In Präsenz sind ein Wochenende, eine Woche in Würzburg und die Prüfung zu absolvieren.
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