Der Jesuitenpater Jörg Alt ist ein Kritiker des neoliberalen Kapitalismus und ein Unterstützer der Straßenblockaden der Klimaaktivisten der „Letzten Generation“. Klimaschutz heißt für ihn nicht, andere Autos zu produzieren und zu fahren, sondern weniger Autos zu produzieren und weniger zu fahren. Für P. Alt ist die Zeit der Diskussionen und Kampagnen vorbei - es geht ihm darum, „ins Handeln zu kommen“ - und das auch mit radikalen Methoden: „Was soll ich sonst tun, was nicht bereits in den letzten 40 Jahren vergeblich versucht worden ist?“
Von der Kirche fordert P. Alt übrigens, sich wesentlich deutlicher zu Wort zu melden.
P. Jörg Alt, Jahrgang 1961, ist Theologe, Philosoph und Soziologe und arbeitete viele Jahre für den Jesuiten-Flüchtlingsdienst. Er initiierte verschiedene Kampagnen, etwa die für ein Verbot von Landminen. Seit 2009 ist er Hochschulseelsorger in Nürnberg, seit 2022 Mitarbeiter im Ukama-Zentrum der Jesuiten für die sozialökologische Transformation. Zahlreiche Vorträge und Bücher (u.a. „Widerstand! Gegen eine Wirtschaft, die tötet“ und „Handelt! Ein Appell an Christen und Kirchen, die Zukunft zu retten“).
Bekannt wurde er zudem durch die Beteiligung an Aktionen zivilen Ungehorsams und Widerstands, was ihm bislang mehrere Strafermittlungsverfahren einbrachte. Mit seinen Aktionen sieht er sich dabei in der Tradition des biblischen Prophetismus. „Auch die Propheten haben gemeckert, blockiert und genervt und auch Jesus hat Gesetze gebrochen, um Menschen zu heilen. Das Wohl der Menschen war für Jesus immer wichtiger als moralische Gesetze und Normen“.