Krippen gibt es unzählige - seien es Christbaumkugeln mit Krippenmotiv oder die Wurzelkrippen, die man in der Schule gebastelt hat. Aber warum macht man das eigentlich? Und wo stand überhaupt die erste Krippe?
Wo die erste Krippe stand, das lässt sich ziemlich genau festmachen. Bis heute gilt nämlich der Heilige Franz von Assisi als "Erfinder" der Krippe. Zum Weihnachtsfest des Jahres 1223 verzichtete der Heilige Franz nämlich auf eine Predigt und stellte in Greccio, einer Gemeinde in der italienischen Region Latium, stattdessen das Weihnachtsgeschehen mit Menschen und Tieren nach. Das war, wenn man so will, eine erste Krippe.
Wobei natürlich erwähnt werden muss, dass es bereits im frühen Christentum natürlich Darstellungen des Kindes in der Krippe gab. Allerdings beschränkten die sich auch auf das Kind und die Krippe. Die Figur der Maria kam schließlich erst im Mittelalter dazu, die des Josef sogar noch später.
Die erste Krippe, die am ehesten unserem heutigen Verständnis einer Weihnachtskrippe entspricht, stand wohl erst 1562 in Prag. Aufgestellt wurde sie von Prager Jesuiten. München, Innsbruck und Hall zogen um 1600 nach. Seit 1615 steht auch eine Weihnachtskrippe im Benediktinerinnenkloster am Salzburger Nonnberg.
Nachdem Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) das Aufstellen von Weihnachtskrippen an öffentlichen Orten verbieten hatte, lebte der Brauch, zur Weihnachtszeit eine Krippe in den eigenen vier Wänden aufzustellen, erst so richtig auf. Lange galt die Krippe als katholischer Weihnachtsbrauch, während der Christbaum hauptsächlich in protestantischen Haushalten zu finden war.
Berühmt sind bis heute die neapolitanischen Krippen mit ihren ausdruckstarken Köpfen. Im Barock wurden auch in Österreich und Süddeutschland (Bayern, Schwaben, Allgäu) viele Krippen nach neapolitanischem Vorbild geschaffen. Neben orientalischen Krippen, die das Weihnachtsgeschehen in eine "morgenländische Landschaft" einbetten, sind heute vor allem auch die Heimatkrippen beziehungsweise Stallkrippen beliebt. Ruinenkrippen und Wurzelkrippen finden sich ebenfalls unter den Top Ten. Und natürlich gibt es auch die Wandelkrippen bzw. Simultankrippen, die bereits im Advent aufgestellt werden und die nach und nach komplettiert werden - von der Herbergssuche, über die Geburt bis zum Besuch der drei Könige und der Flucht nach Ägypten.
Kurz zusammengefasst: Der Heilige Franz von Assisi hat die Krippen quasi "erfunden", Maria Theresia hat sie verboten und damit ihren Erfolg im familiären Kreis unglaublich beschleunigt - bis heute.