Zur Feier der Osternacht werden die Osterfeuer entzündet. Mit dem Osterfeuer vor der Kirche und dem anschließenden Beten und Hören der biblischen Texte in der Kirche wird an die sehr ursprüngliche Form einer Nachtwache erinnert. Am Osterfeuer wird auch die neue Osterkerze entzündet.
In einigen Teilen Österreichs werden am Karsamstag auch auf Bergen so genannte Osterfeuer abgebrannt. Beide Arten von Osterfeuer beziehen sich auf die Lichtsymbolik des Osterfestes. In die Dunkelheit des Todes (Nacht) strahlt das Licht der Auferstehung (Osterfeuer, Osterkerze) hinein.
Die Osterkerze ist ein Symbol für den auferstandenen Christus. Die Osterkerze wird am Osterfeuer entzündet und zu Beginn des Osternacht-Gottesdienstes in den dunklen Kirchenraum getragen. Dazu wird das „Exsultet“ (lat.: jauchzt, frohlockt) gesungen.
Am Licht der Osterkerze werden bei den Taufen während des Jahres auch die Taufkerzen entzündet.
Die Osterkerze trägt den ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets, das Alpha und das Omega, und die aktuelle Jahreszahl. Das soll zeigen, dass Christus der Anfang und das Ende ist. Aus demselben Grund werden im Wortgottesdienst der Osternacht auch bis zu neun Lesungen gelesen, die die gesamte biblische Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Evangelium der Auferstehung umfassen.
Ab Ende des dritten Jahrhunderts wurden in den Gottesdiensten der Osternacht auch Menschen getauft. Man wollte allen, die sich taufen lassen wollten, damit die Möglichkeit geben, gleich an der zentralen Feier des Kirchenjahres teilzuhaben. Bis heute wird in der Osternacht das Taufwasser geweiht, indem die brennende Osterkerze in das Wasser hineingetaucht wird. In der Osternacht erneuern auch alle, die den Gottesdienst mitfeiern, ihr Taufversprechen. Durch die Taufe nämlich ist man Teil der Gemeinschaft und darf damit auch auf die Auferstehung nach dem eigenen Sterben hoffen.