Vor allem in Italien und den skandinavischen Ländern wird der Lucia-Tag größer begangen. Schon Lucias Name weist auf das Licht hin, das die Dunkelheit hell macht. Je nördlicher die Länder, desto verbreiteter sind Lichterbräuche.
Lucia stammte aus einer vornehmen Familie und wurde 286 in Syrakus in Sizilien geboren. Schon früh wollte Lucia ihr Leben ganz Gott widmen. Als ihre Mutter schwer krank wurde, unternahm Lucia eine Wallfahrt zum Grab der heiligen Agatha in Catania. Kurz darauf wurde ihre Mutter tatsächlich wieder gesund und erlaubte ihrer Tochter als Dank, ihr Leben ganz Gott zu widmen. Die Rechnung hatten sie aber ohne den gekränkten Bräutigam in spe gemacht, der Lucia beim Stadthalter von Kaiser Diokletian anzeigte. Lucia wurde verhaftet und überlebte der Erzählung nach verschiedenste Folterungen unversehrt, ehe ihr mit einem Schwert der Hals durchbohrt wurde. Lucia wurde in ihrer Heimatstadt Syrakus begraben. Reliquien finden sich in Rom und in Metz in Elsass Lothringen. Im Mittelalter wurde Lucia als die Gabenbringerin verehrt und Kinder erhielten am 13. Dezember bereits Geschenke. Denn erst seit dem 16. Jahrhundert ist der 24. Dezember der Bescherungstag.
Lucia ist die Patronin von Syrakus und Venedig sowie der Armen, Blinden, kranker Kinder, Bauern, Elektriker und Anwälte, außerdem wird sie gegen Augenleiden und Halsschmerzen angerufen.
Ähnlich dem Brauch der Barbarazweige werden am Luciatag Weizenkörner auf einem Teller ausgesät, die bis Weihnachten anwachsen sollen. Seit 1780 tritt Lucia vor allem in Schweden weiß gekleidete und mit einem Kranz mit brennenden Kerzen auf dem Kopf auf. Der Legende nach hat Lucia Christen, die sich in den Katakomben versteckt haben, mit Brot versorgt. Um das Brot mit beiden Händen tragen zu können, hat sie sich eine Krone aus brennenden Kerzen aufgesetzt.