Um das Leben und den Tod der heiligen Barbara ranken sich viele Legenden. Aber selbst wenn ihre Existenz historisch nicht gesichert ist, ist doch eines geblieben: Ihre Verehrung als eine der vierzehn Nothelfer, als Schutzpatronin und die Tradition der Barbarazweige am 4. Dezember.
Die Legende der heiligen Barbara |
Der Legende nach lebte Barbara von Nikomedien Ende des 3. Jahrhunderts in der Türkei unter Kaiser Gaius Galerius Valerius Maximinus, genannt Daja und war so schön wie sie klug war. Barbaras Vater versuchte sie von der Außenwelt abzuschirmen und sperrte sie in einen Turm. Hauptgrund für ihr "Gefängnis" dürfte der Versuch Barbaras Hinwendung zum Christentum abzuwehren gewesen sein. Während der Vater auf Reisen war, ließ Barbara sich einer Überlieferung zufolge taufen. Als der Vater bemerkt, dass er seine Tochter Christin geworden ist, versucht er sie davon abzubringen und will sie der Legende zufolge sogar töten. Sie flieht ins Gebirge und verbirgt sich in einer Höhle, aber ein Schafhirt verrät Barbara an den Vater. Der Hirte wird zur Strafe von Gott in einen Mistkäfer verwandelt - nach anderer Überlieferung zu Stein und seine Schafe zu Heuschrecken. Der Vater bringt Barbara zum römischen Statthalter Marcianus, der sie mittels Geißelung vom Christentum abbringen will und - als es nicht funktioniert - zum Tode verurteilt. Letztendlich enthauptet der rachsüchtige Vater selbst seine Tochter und wird darauf vom Blitz getroffen. |
Nothelferin und Patronin |
Die heilige Barbara zählt zu den Vierzehn Nothelfern. Sie wird gegen Gewitter, Feuergefahr, Fieber, Pest und allgemein gegen plötzlichen und unvorhersehbaren Tod angerufen. Vielleicht deswegen ist Barbara Schutzpatronin der Bergleute, Hüttenleute, Geologen, Glöckner, Glockengießer, Schmiede, Maurer, Steinmetze, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Architekten, Artilleristen, Kampfmittelbeseitiger, Pyrotechniker, Feuerwehrleute, Helfer des Technischen Hilfswerks (THW), Totengräber, Hutmacher, der Mädchen und der Gefangenen. |
Die Tradition der Barbarazweige |
Nach einer alten Tradition schneidet man am Barbaratag Zweige von einem Obst- oder Kirschbaum oder einem Forsythienstrauch, legt sie über Nacht in warmes Wasser und stellt sie am nächsten Tag in eine Vase mit Wasser. Wenn die Zweige am Weihnachtsfest blühen, wird das als gutes Zeichen für die Zukunft gewertet. Dieses Brauchtum soll auf Barbaras Gefangenschaft zurückgehen: Der Legende nach hat sich auf ihrem Weg ins Gefängnis ein Kirschzweig in ihrem Kleid verfangen. Den verdorrten Zweig netzte sie mit Tropfen aus ihrem Trinkgefäß. In den letzten Tagen ihres Lebens, schon im Bewusstsein ihres Todesurteils, fand sie Trost darin, dass der Zweig in ihrer Zelle blühte. |