Bregenz

Barocke Formenvielfalt und Silberglanz prägen die älteste Pfarrkirche der Stadt Bregenz. Nach außen hin Ausdruck bürgerlichen Wohlstands versinnbildlichen die Altäre, Bilder und Skulpturen die gläubige Überzeugung: Gott führt den Menschen zum Heil.

Der christliche Glaube findet in Bregenz seine zaghaften Anfänge schon im 5. Jh. Prägenden Einfluss auf die Christianisierung üben in Folge die Missionare Hl. Kolumban und Hl. Gallus aus. Der heutige Zustand des Gotteshauses verdankt sich im Wesentlichen der Barockisierung und Vergrößerung des Kirchenraumes in der Tradition der Vorarlberger Barockbaumeister in den Jahren 1737-1740.

Den Blick in den Himmel öffnen die großen Deckenfresken von Joseph Ignaz Wegscheider. Christus (im Chor) und seine Mutter Maria (im Langhaus) schweben in dynamischer Haltung empor.

Das Bild des von Abraham Bader aus Wessobrunn prächtig gestalteten Hochaltares aus Stuckmarmor führt an den Beginn der Heilsgeschichte zurück: die Anbetung des Jesusknaben durch die Hirten.

In lebendiger Gestik weisen die beiden Assistenzfiguren Hl. Petrus und Hl. Paulus auf das Geschehen in Bethlehem hin. Der Kirchenpatron Hl. Gallus mit den Bären und der Hl. Kirchenvater Papst Gregor – in den Seitennischen des Hochaltars platziert – verdeutlichen die missionarische und theologische Dimension der Nachfolge Christi.

Das Chorgestühl mit seinem reichen Schnitzwerk und wertvoller Intarsienarbeit konnte aus der im Zuge der Säkularisation Anfang des 19. Jh. zerstörten Mehrerauer Klosterkirche gerettet werden. Der linke Seitenaltar beherbergt eine wertvolle Muttergottesstatue mit Kind (um 1430).

Aus einer Glanzzeit bürgerlichen Lebens gegen Ende des 17. Jh. stammt der prunkvolle Silberaltar im linken Querschiff. Die biblischen Szenen kreisen um das christliche Glaubensgeheimnis: Gott bleibt in seiner Allmacht dem Menschen liebend zugewandt. Lokale Hinweise wie der Blick auf das Deuringschlössle und den tosenden Bodensee im zentralen

Dreifaltigkeitsrelief versprühen besonderen Charme.

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