Möggers

Wallfahrtskapele Hl. Ulrich in Möggers

Geheimnisvoll steht die Ulrichskapelle in einer Waldlichtung im Grenzgebiet zwischen Österreich und Deutschland. Zahlreiche Legenden ranken sich um ihre Entstehung. Der berühmte Hl. Bischof Ulrich von Augsburg soll hier auf einer Durchreise nach Konstanz oder St. Gallen gerastet und seinen Durst gestillt haben. Eine andere Version besagt, dass auf Ulrichs innige Fürsprache bei Gott eine Quelle entsprang, der heutige Ulrichtsbrunnen. Diesem Wasser, Das unter dem Hauptaltar der Kapelle entspringt und die Wallfahrtstradition gebründete, wird eine heilkräftige Wirkung zugesprochen, besonders bei Augenleiden. Gemeint ist dabei nicht nur das Auge als körperliches Organ, sondern auch der seelische Prozess des Gewahrwerdens und Erkennens.

Zahlreiche Rötel-Pilgerinschriften im Kapelleninnern bezeugen die jahrhundertealte Anziehungskraft dieses besonderen Ortes. Die Kapelle beansprucht ein Hohes Alter, doch dürfte die über dem Einang eingemeißelte Jahreszahl "1005" sich nicht auf das jetzige Gebäude, sondern auf den Ort als sakrale Erinnerungsstätte an den Hl. Ulrich beziehen.

Die heutige Forschung tendiert zu einer Erbauungszeit um die Mitte des 16. Jhs. Wesentliche bauliche und künstlerische Veränderungen im ausgehenden 19. Jh. im Stil der Neugotik bestimmen die heutige Raumwahrnehmung, z.B. die im Jahre 2010 freigelegten Reste der Freskomalerei an den Wänden. Der Hochaltar beherbergt eine Statue des Hl. Ulrich, der als Patron der Reisenden verehrt wird.

Der Legende nach soll der Heilige einem Sendboten an einem Freitag, an dem nach christlicher Tradition das Fleischfasten geboten ist, ein Stück Braten von seiner Tafel als Wegzehrung für den Rückweg mitgegeben haben. Als dieser Bote seinem Herrn diesen Frevel vorzeigen wollte, war das Bratenstück in einen Fisch verwandelt.

Statuen der Hl. Ottilia, der Patronin der Augenkranken, und der Hl. Barbara, der Nothelferin gegen Gewitter und Feuergefahr, komplettieren den Hochaltar.

An der Decke des Presbyteriums weist eine schematische Darstellung der göttlichen Dreifaltigkeit auf den hin, von dem alle Heilung ausgeht. Etwas unterhalb der Kapelle befindet sich der Ulrichsbrunnen mit dem sprudelnden Wasser.

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