In begünstigter Lage gelegen, hatte das kirchliche Leben in Nüziders einst überregionale Bedeutung inne. Das Einflussgebiet der uralten Pfarre reichte bis ins heutige Gemeindegebiet von Lech am Arlberg. Die den Heiligen Viktor und Markus geweihte Pfarrkirche erhielt durch den Neubau des Turms und der westlichen Eingangsfassade im klassizistischen Stil im 19. Jahrhundert ihr Aussehen.
Dennoch ist der gotische Charakter, etwa durch die schmalen, spitzbogigen Fenster im Presbyterium, unschwer zu erkennen, was auf einen ursprünglichen Neubau im 15. Jahrhundert hinweist. In ihrer mehr als ein halbes Jahrtausend alten Geschichte haben zahlreiche Künstler aus unterschiedlichen Stilepochen Werke in der Pfarrkirche Nüziders hinterlassen. Am augenscheinlichsten sind die barocken Elemente: Zu diesen zählen neben den Altären mit den geschnitzten Figuren auch die Kanzel. Im Hochalter liegen die Gebeine eines römischen Katakombenheiligen, nämlich von St. Prosper. Nachdem diese 1763 aufgefunden worden waren, brachte man sie nach dem Ankauf in feierlicher Prozession 1844 nach Nüziders.
Verschiedenen Kunstepochen entstammen wiederum die an Motiven sehr reichhaltigen Deckengemälde. Dem aufmerksamen Besucher des Gotteshauses wird im Presbyterium ein byzantinisch anmutendes Bildnis von Maria mit dem Jesukind auffallen. Es ist eine Kopie der berühmten oberitalienischen Madonna von Ré. Ein nach verlorenem Spiel wütender Bürger soll das dortige Marienporträt 1494 mit einem Stein beworfen haben worauf die Muttergottes 20 Tage lang geblutet habe.
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