Dreifaltigkeitskirche in Bludenz
Mitten in der Stadt
dieser schlichte Raum der Stille.
Gott in der Mitte
inmitten des Trubels und des Lärms,
der Hektik und der Geschäfitgkeit,
ein Ort für die Unterbrechung -
zum Da-Sein
und das innere Feuer spüren.
Ein Blick auf die Darstellung des Brandes der Kirche -
sie lag öfters in Schutt und Asche -
lässt hofen, dass Zerstörung immer wieder Raum für Neues frei macht,
sofern der Mut und die Kraft ausreichen ...
für den Wiederaufbau.
Kraft tanken, Mut holen, HIER und JETZT, mitten in der Stadt.
Dr. Agnes Juen
Bis heute hat die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in der Altstadt von Bludenz ihren Beinamen Spitalskirche behalten. Diesen erhielt sie vom unmittelbar daneben liegenden städtischen Spital – einer Herberge für unbemittelte Reisende und gebrechliche Stadtbewohner.
Das ursprüngliche Spital samt Gotteshaus dürfte schon bald nach der Gründung der Stadt um 1300 errichtet worden sein. Eine spätere Weihe durch den Bischof von Chur ist für das Jahr 1472 bezeugt.
Die Spitalskirche ist ein beredtes Beispiel für die große Feuergefahr, die innerhalb der Stadtmauern allgegenwärtig war. 1491, 1638 und 1682 fiel sie großen Stadtbränden zum Opfer und wurde in der Folge vom Bischof von Chur nach Plänen von Josef Gort wieder aufgebaut und 1694 geweiht. In diesem Zustand ist sie bis heute erhalten geblieben.
Im Inneren der Kirche hat sich eine Ansicht des Stadtbrandes von 1638 erhalten, die gleichzeitig als älteste Darstellung der Stadt Bludenz anzusprechen ist. Im Übrigen finden wir wertvolles barockes Inventar vor, das in erster Linie in der Werkstätte des Melchior Lechleitner in Grins entstanden ist. Dieser zählt zu den frühesten der bekannten Barockbildhauer des Tiroler Oberlands, die im 17. und 18. Jahrhundert in Vorarlberg ein reiches Betätigungsfeld vorfanden.
Seine Figuren im Inneren der Dreifaltigkeitskirche sind eindrucksvolle Zeugnisse barocker Volksfrömmigkeit. Dies gilt auch für den 1686 von Johann Prutscher errichteten Hochalter mit den Ölbildern von Andreas Dobler, in welchen zudem die Wappen des Hauses Österreich und der Stadt Bludenz integriert wurden.
MMag. Othmar Lässer
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