
Der interreligiöse Dialog ist für die katholische Kirche wichtig, weil sie davon überzeugt ist, dass es eine gemeinsame Suche nach Wahrheit und ein gemeinsames Streben nach Frieden und Gerechtigkeit braucht, um die Herausforderungen der heutigen Welt zu bewältigen. Die katholische Kirche betrachtet den Dialog als eine Chance, die Beziehungen zu anderen Religionen und Kulturen zu verbessern, um gemeinsam für das Gemeinwohl zu arbeiten. Diese Überzeugung findet sich in Ansprachen und Dokumenten der katholischen Kirche wieder, wie zum Beispiel im Zweiten Vatikanischen Konzil und in der Enzyklika "Nostra Aetate" von Papst Paul VI.
„Deshalb komme ich heute als Glaubender zu euch. Und in großer Schlichtheit möchte ich den bezeugen, an den ich glaube, und von meinem Glauben, von dem, was ich als Glück der Menschen ersehne, und von dem, was ich aus eigener Erfahrung nützlich für euch halte, sprechen.“
„Er verlangt von jedem Menschen, jedes menschliche Geschöpf zu achten und als Freund, als Gefährten, als Bruder zu lieben.“
„Der grundlegendste Unterschied ist eindeutig unsere Würdigung von Person und Werk des Jesus von Nazareth. [...] Das sind die wichtigsten Unterschiede, die wir in Demut und Respekt anerkennen müssen, in gegenseitiger Toleranz. Hierin liegt ein Geheimnis, über das uns Gott eines Tages aufklären wird, dessen bin ich sicher.“
Konzilserklärung "Nostra Aetate"
Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.
Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslim kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen.
Hallo! Wir bitten Sie, einige zusätzliche Dienste für Sonstiges, systemtechnische Notwendigkeiten & Social Media zu aktivieren. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit ändern oder zurückziehen.