Termine
Mo, 20. November, vormittags
Di, 21. November, vormittags
Mi, 29. November, vormittags
Fr, 1. Dezember, vormittags
Juliana Troy
Seelsorgerin im LKH Rankweil
Juliana Troy wurde 1978 in Innsbruck geboren, wuchs in einer religiösen Familie in Wien und Vorarlberg auf und absolvierte nach der Matura eine Lehre als Zahntechnikerin in Bregenz. Ein für sie sehr einschneidendes Erlebnis brachte sie dazu, ihre Stelle zu kündigen und nach Innsbruck zu gehen, um Christliche Philosophie zu studieren. „Querdenken war meine Leidenschaft. Aus pragmatischen Gründen inskribierte ich jedoch zusätzlich Fachtheologie, war doch die Philosophie in meinen Augen ein etwas brotloses Unterfangen“, so die verheiratete Frau und Mutter dreier Kinder.
Schon bald entwickelte sie eine Leidenschaft für die Theologie und die Frage nach Gott. Die Themen Krankheit und Leiden hat sie spätestens seit der Diplomarbeit („Mein Gott, warum hast du mich verlassen? – Über die Gottverlassenheit Jesu am Kreuz und die Bedeutung für Sterbende und ihre Begleitung) nicht mehr los gelassen. Sie arbeitete in Innsbruck und Stanford (Kalifornien) als Krankenhausseelsorgerin. Seit 2022 leitet sie die Krankenhausseelsorge im Landeskrankenhaus Rankweil. Menschen in ihren Nöten und Krisen, in Krankheit, Leid und Tod zu begleiten, empfindet sie als ein ganz besonderes Geschenk und etwas, das sie ohne die Hilfe und den Zuspruch Gottes nicht hätte tun können. Neben der Krankenhausseelsorge wurden ihr aber auch die gesellschaftspolitischen Themen zum Anliegen. Die Sozialenzykliken der Päpste, das Einstehen für ein würdevolles Leben und Arbeiten und auch die Mahnung Papst Franziskus‘ in seiner Umweltenzyklika Laudato si ermutigen die Menschen in unserer Gesellschaft zu einem menschwürdigen und lebensfördernden Miteinander. „Dabei hat die Christliche Botschaft, das Evangelium, nichts an Aktualität eingebüßt und betrifft jeden Menschen, auch wenn ihm/ihr das nicht auffällt“, so Juliana Troy. Nicht zuletzt diese Überlegungen motivierten sie dazu, in christlicher Soziallehre zur Doktorin der Theologie zu promovieren.
Eine der spannendsten Fragen ist für mich die metaphysische Frage, warum es etwas gibt und nicht vielmehr nichts. Wenn man beginnt, diese Frage durchzudenken, steht am Ende eigentlich eine religiöse Antwort. Von da her interessieren mich Menschen an sich. Was sie beschäftigt und was sie umtreibt. Nicht selten erlebe ich im intensiven Gespräch, dass die Frage nach dem Woher und Wohin, dem Sinn und Un-sinn des Lebens, viele umtreibt und ihnen zu denken gibt. Sich zu trauen, diesen Fragen Raum zu geben und auszusprechen, ist an sich schon philosophisch und theologisch und verlangt Mut, aber bietet auch ungeahnte Möglichkeiten und Chancen.