Das Archiv der Diözese Feldkirch verwahrt zahlreiche Quellen zur Kirchengeschichte Vorarlbergs. Hier finden Sie einen kurzen Überblick über die Beständestruktur und einige wichtige Abkürzungen.
G Generalvikariat Feldkirch und dessen Vorakten (bis 1968) | |
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D Akten der Diözese Feldkirch (ab 1968) | |
Die Diözese führt seit ihrer Gründung ein eigenes Verwaltungsarchiv. Die Akten der Organisationen und Abteilungen der Diözesanverwaltung werden im Archiv der Diözese verwahrt und werden nach Maßgabe des Datenschutzes vorgelegt. |
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N Nachlässe (vor allem Priester) | |
Vor allem Priesternachlässe befinden sich im Archiv der Diözese Feldkirch (z. B. Bischof Bruno Wechner, Generalvikar Ernst Hofer, etc.) und werden nach Maßgabe des Datenschutzes vorgelegt. | |
PA Pfarrarchive | |
Das Archiv der Diözese Feldkirch verwahrt Pfarrarchive einzelner Pfarrgemeinden in Vorarlberg. Zahlreiche Pfarrarchive befinden sich zumindest in Teilen im Archiv der Diözese Feldkirch | |
Carl-Lampert-Archiv | |
Nach der Seligsprechung von Provikar Dr. Carl Lampert am 13. November 2011 wurde von der Diözese Feldkirch zum dauernden Gedenken an den Seligen das Carl Lampert Forum eingerichtet. Archiv und Bibliothek der Diözese beherbergen das Carl-Lampert-Archiv, das Unterlagen zur Seligsprechung, umfassende Literatur und natürlich auch Originalunterlagen zu Carl Lampert enthält. Seit November 2016 befindet sich das Archiv in einem eigenen Gebäude in Feldkirch, Herrengasse 6. Seit November 2013 wurden in mehereren Schritten die Briefe Carl Lamperts aus unterschiedlichen Quellen als Online-Edition veröffentlicht. |
Seit der Christianisierung Vorarlbergs im 4./5. Jahrhundert war Vorarlberg verschiedenen Bistümern zugeordnet – Chur, Konstanz, Augsburg, Brixen und Innsbruck-Feldkirch. Dementsprechend setzen sich die Bibliotheksbestände vielfach aus Klosterbibliotheken, Dekanatsbibliotheken und vielem mehr zusammen.
Aufgehobene Klosterbibliotheken in Vorarlberg |
Sieben Vorarlberger Klöster wurden im 18. und 19. Jh aufgehoben, ihre Bibliotheken zerstreut und teilweise vernichtet: 1773 das seit 1649 bestehende Jesuitenkolleg in Feldkirch, unter Josef II. das Minoritenkloster Viktorsberg, die Franziskanerinnenklöster Thalbach und St. Anna in Bregenz sowie das Klarissenkloster Valduna bei Rankweil, 1803 das Priorat St. Johann der Benediktiner von Ottobeuren in Feldkirch, 1806 - unter bayerischer Regierung - die im 11. Jh gegründete Benediktinerabtei Mehrerau bei Bregenz. Die Bibliothek der Diözese Feldkirch (BDF) bewahrt etwa 300 Bände, die aus dem Feldkircher Jesuitenkolleg stammen, und wenige aus den Klöstern Viktorsberg, Valduna und Mehrerau. In der Stadt Feldkirch, der Heimat namhafter Humanisten, gab es eine Büchersammlung aus Legaten - u. a. von Hieronymus Münzer (1437-1508) -, deren Rest zusammen mit Büchern anderer Provenienz 1929 aus dem Besitz der Pfarre Marul an die Feldkircher Stadtbibliothek kam. |
Boch-Bibliothek, Dekanatsbibliothek Bregenzerwald, Tiburtius Fritz-Bibliothek, Pfarrbibliothek Altenstadt |
In der Bibliothek der Diözese Feldkirch finden sich auch Bände aus dem Besitz des Bregenzer Pfarrers Johann Caspar Boch (1671-1750) und des Augsburger Generalvikars Anton Mätzler (1780-1857) aus Langenegg im Bregenzerwald. Boch gründete in Bregenz ein Priesterseminar und stattete es mit seiner etwa 3000 Bände umfassenden Bibliothek aus. Das Seminar bestand nur wenige Jahre; ein Teil der Büchersammlung gelangte über ein von den Erben des Stifters in Bregenz errichtetes Benefizium an die Bibliothek der Diözese Feldkirch. Anton Mätzler vermachte dem Dekanat Bregenzerwald Bücher aus seiner bedeutenden Bibliothek, die er z. T. von der Königlichen Bibliothek (Staatsbibliothek München) aus dorthin gelangten Beständen säkularisierter bayerischer Klöster erworben hatte. Ignaz Tiburtius Fritz (1788-1842) hatte seine etwa 600 Einheiten umfassende Büchersammlung der Pfarre seines Geburtsortes Mittelberg im Kleinwalsertal vermacht; Werke seiner Landshuter Lehrer J. M. Sailer und P. B. Zimmer prägen den Bestand. Die etwa 200 Bände aus dem Besitz des Pfarrers Zeno Tobler von Altenstadt (†1734) repräsentieren vorwiegend barocke Scholastik und Kanonistik. Auch sie sind nun in der Bibliothek der Diözese Feldkirch. |
Dekanatsbliotheken und Nachlässe |
1820 kam der aus dem Breisgau stammende Bernard Galura (1764-1856) als erster Weihbischof und Generalvikar nach Feldkirch. Er war selbst als Theologe und Katechet schriftstellerisch tätig und bemühte sich um die Hebung des Bildungsniveaus der Priester. Bei den Dekanaten sollten Büchereien geführt werden, die der Bischof mit Buchspenden förderte. Diese Praxis erhielt sich bis in die Zeit von Bischof Paul Rusch (1938-1968). Weil in Vorarlberg die Dekane aus den Reihen der Pfarrer gewählt werden und daher die Dekanatssitze wechseln, stieß das auf Schwierigkeiten. Auch in Pfarrhöfen hatten sich Bücher aus Nachlässen angesammelt, unter denen sich mitunter wertvolle Drucke fanden. |
Generalvikariatsbibliothek |
Am Sitz der Weihbischöfe in Feldkirch entstand eine Handbibliothek, die mit dem Archiv verwaltet wurde. Dr. Johannes Schöch (1887-1974), der Ludwig Rapps Topographisch-historische Beschreibung des Generalvikariats Vorarlberg weiterführte, sammelte vorwiegend Vorarlbergensien. Seit 1982 war man bestrebt, historische Bücherbestände aus Pfarrhäusern, wo sie meist weder angemessen gesichert noch benützbar sind, in das Archiv der Diözese zu übernehmen. |
Sammlungstätigkeit und Erwerbungen |
Die Bibliothek der Diözese Feldkirch erwirbt laufend Literatur und hat einige theologische und landeskundliche Zeitschriften im Abonnement. Außerdem werden die Bestände durch Nachlässe und Schenkungen laufend erweitert. Als Amtsbibliothek der Diözese Feldkirch sammelt die Bibliothek desweiteren Druckwerke, die im Rahmen der Diözese erscheinen. |
Alte Drucke |
Die Bibliothek besitzt einige Inkunabeln (Frühdrucke vor dem Jahr 1500), die im Inkunabelzenzus der Österreichischen Nationalbibliothek erfasst sind und dort recherchiert werden können. Daneben sind einige Handschriften und Pergamentfragmente spätmittelalterlicher Handschriften (hauptsächlich als Bucheinbände) vorhanden. Die Bibliothek der Diözese Feldkirch beheimatet etwa 9.000 Bände des Zeitraums 1481 bis 1880, ferner rund 30.000 Bände später erschienene Literatur, insgesamt ca. 40.000 Bände. Mit Ausnahme des im Lesezimmer nach Sachgebieten aufgestellten Freihandbestandes müssen Bücher bestellt werden. |