Die Pfarre Höchst hat in Sachen Ökologisierung des Friedhofes und der Neugestaltung ihrer Grünflächen die Nase vorne. Begleitet durch das Ökologieinstitut in Bregenz konnten sie viele nachhaltige Maßnahmen umsetzen und für Menschen, Tiere und Pflanzen wertvolle Verbesserungen erzielen.
Mit dem ersten Lokalaugenschein im Jänner 2021 startete das Projekt Umgestaltung und Ökologisierung des Friedhofes und der Grünflächen in der Pfarre Höchst. Unterstützt durch Pulswerk - dem Ökologieinstituts in Bregenz, wurde das Potenzial von ökologisch ungenutzten Flächen aufgezeigt sowie Ausgleichsmöglichkeiten für den Verlust von Naturkapital durch anstehende Baumfällungen und Umgestaltungen gefunden. Dies führte zu einer ökologischen Bewertung mit der Empfehlung von Biodiversitätsfördernden Maßnahmen.
Auch wenn Unkraut gut für den Naturerhalt ist, wurde der Friedhof mit viel Aufwand vom Unkraut befreit. In diesem Zusammenhang haben wurden die Gehwege wesentlich verbessert – Rollstuhl-/Rollator-tauglich gemacht und ein wintersicherer Brunnen eingebaut. Damit ist ganzjährig frisches Wasser verfügbar. Dabei haben uns verschiedene Spender:innen in der Pfarre wesentlich unterstützt. Danke!
Leider mussten auch vier Rosskastanien-Bäume entfernen werden, dafür ist mehr Raum für die Edelkastanien entstanden, und auch der Rasen zwischen den verbleibenden Bäumen sollte wieder besser gedeihen können. Als Ausgleichsmaßnahme für den Verlust der Bäume wurden Gruppenpflanzungen von heimischen Rosensträuchern und das Belassen eines natürlichen Krautsaums entlang der Friedhofsmauer empfohlen.
Auch der „verwilderten“ Vorgarten des Kaplanhauses wurde umgestaltet. Die serbischen Fichten und verschiedenen Thujen Arten wurden entfernt und durch heimische Laubgehölze wie beispielsweise Eberesche oder Berberitze ersetzt, diese bieten Insekten und Vögeln Lebensraum sowie Nahrung bieten.
Zusätzlich wurde ein Blühstreifen auf dem Friedhof zwischen zwei Grabreihen umgesetzt. Dieser liefert mit einer trockenheitsangepassten und blütenreichen Vegetation einen Rückzugsort für viele Wildbienenarten.
Nach Hinweisen des Mesners auf den regelmäßigen Besuche von Turmfalken auf den Balkonen des Turms, konnten zwei Brutkästen angebracht werden. Einer wurde im ersten Jahr schnell besiedelt. Heuer wurde kein Brutversuch unternommen, allerdings besuchen die Falken den Turm regelmäßig. Ein Highlight war die Meldung einer Fledermaus Ende Februar 2022, bei der es sich wahrscheinlich um eine Weißrandfledermaus handelt. Sie wurde nach Begutachtung vorsorglich in einer Nische abgesetzt. Weitere unterstützende Maßnahmen, die jedenfalls die Besiedelung durch Tauben verhindern sollen, können folgen.
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