Egal ob Computer oder Handy - ziemlich sicher hat jede/r von uns schon einmal etwas in der Hand gehalten, das von Kinderhand gefertigt wurde. Kein Wunder bei 152 Millionen Mädchen und Jungen, die weltweit von Kinderarbeit betroffen sind.
Jedes Jahr das gleiche Thema. Pünktlich zum 12. Juni - dem Internationalen Tages gegen Kinderarbeit - grassiert diese Zahl, die einfach nicht kleiner werden will. 152 Millionen Mädchen und Jungen sind nach wie vor von Kinderarbeit betroffen. Das heißt, sie müssen unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben. Beispielsweise in Goldminen in Burkina Faso, auf den Baumwollfeldern in Indien, auf Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste oder auf Farmen in Lateinamerika.
48 Prozent der Kinderarbeiter und Kinderarbeiterinnen sind unter 12 Jahre alt oder besser gesagt jung. Die meisten Mädchen und Jungen, die arbeiten müssen (72 Millionen), leben in Afrika, gefolgt von Asien (62 Millionen). Die meisten Kinder arbeiten in der Landwirtschaft (70,9 Prozent), in der Industrie (11,9 Prozent) und als Hilfskräfte im Dienstleistungsbereich (17,2 Prozent). Weitgehend im Verborgenen arbeiten geschätzte 11,5 Millionen Kinder und Jugendliche als Dienstboten und Dienstbotinnen in privaten Haushalten – der Großteil von ihnen Mädchen. Viele von ihnen haben überlange Arbeitszeiten. Sie sind stark von ihren Arbeitgebern abhängig und kaum geschützt vor Gewalt oder sexuellen Übergriffen.
„Die Armut ist einer der Hauptgründe, warum Kinder und Jugendliche unter gefährlichsten und gesundheitsschädlichen Bedingungen in den Minen arbeiten. Sie werden erbarmungslos ausgebeutet und verlieren dabei jegliche Chance auf eine menschenwürdige Zukunft“, erklärt Br. Günter Mayer, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Austria. Um nur eines der Problemfelder zu nennen. Um alle Formen ausbeuterischer Kinderarbeit stoppen zu können, sei ein entschlossenes Handeln von Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft erforderlich.
Auch die Konsumenten in Österreich sind gefordert, sich die Realität der Kinderarbeit bewusst zu machen. „Handys und Computer sind in unserem täglichen Leben eine Selbstverständlichkeit. Aber für dieses Privileg zahlen Minderjährige im Kongo mit ihrer Gesundheit und teilweise mit dem Leben. Regierungen und internationale Großunternehmen sind dazu aufgerufen, Einfluss zu nehmen, dass Kinderarbeit gestoppt wird“, so Br. Günter Mayer.