Starker Regen in Lingenau.
Durch den Friedhof tapsend, suchend, das Objektiv der Kamera schützend.
Ich frage Menschen nach der Tafel im Andenken an den Lingenauer Widerstand.
Es heißt, sie sei neu. Vielleicht weiß deshalb niemand Bescheid.
Erinnern ist schwer, denke ich.
Vielleicht wird es in Dornbirn, wo ich anschließend hinfahre, etwas besser.
Ich frage den Heckenschneider also, wo bitte, ist hier eine Tafel?
Widerstand? fragt er. An Widerstand in Lingenau könne er sich nicht erinnern. Widerstand, das habe es nur in Langenegg gegeben. Dort in der Sennerei. Aber die Leute seien alle erschossen worden. Außerdem, merkt er an, habe ihm sein Vater immer gesagt, Widerstand sei zwecklos.
Wozu also eine Tafel?