Das Bild zeigt Carl Lampert mit seiner Mutter und den drei Brüdern (v. l.): Friedrich, Mutter Rosina, Carl Augustin, Franz Xaver und Josef Julius
Carl Lampert wurde am 9. Jänner 1894 in Göfis geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Feldkirch nahm er im Jahr 1914 das Theologiestudium in Brixen auf.
Im Mai 1918 erfolgte dort die Priesterweihe und noch im Herbst trat Carl Lampert seine erste Stelle als Kaplan in Dornbirn St. Martin an. Der überaus beliebte Kaplan war von Weihbischof Sigismund Waitz zu Höherem vorgesehen und wurde 1930 zum Studium des Kirchenrechts nach Rom geschickt.
Als Offizial und mit der Doktorwürde versehen, wurde Dr. Carl Lampert 1935 der Aufbau des kirchlichen Gerichts in Innsbruck anvertraut. Der Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich 1938 und seine nunmehrige Position als Provikar (Bischofsstellvertreter) des Tiroler Teils der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch führten Carl Lampert ab 1939 mitten in den verhängnisvollen Konflikt zwischen Kirche und Gauleitung. Nach dreimaligen Verhaftungen und Inhaftierungen wurde Carl Lampert in der Folge der „Causa Neururer“, des im KZ Buchenwalde ermordeten Pfarrers von Götzens in Tirol, ins Konzentrationslager Dachau verbracht. Am 24. August 1940 begann für Carl Lampert ein Martyrium durch zwei Konzentrationslager und drei Gefängnisse.
Nach rund einem Jahr im KZ wurde Lampert in den Gau Pommern/ Mecklenburg verbannt. Dort konnte er vom Carolusstift in Stettin aus Seelsorge-Aufgaben übernehmen. Aufgrund des Verdachts auf staatsfeindliche Betätigung wurde ein Spitzel auf Carl Lampert angesetzt. Ein gewisser „Ing. Hagen“ begleitete Carl Lampert auf seelsorgerlichen Reisen im Umland, zeichnete jede seiner Begegnungen, u.a. mit Zwangsarbeitern, auf und versuchte, ihn durch Vortäuschung von Wissen über geheime deutsche Vergeltungswaffen zu Spionagetätigkeiten anzustiften. Carl Lampert stieg darauf allerdings nicht ein.
Hagens Berichte über den „Fall Stettin“, zu dem neben Carl Lampert u.a. auch die beiden Priester Herbert Simoleit und Friedrich Lorenz gehörten, führten am 4. Februar 1943 zu einer Verhaftungswelle. Über 40 Personen wurden festgenommen und von der Gestapo verhört. Die Anklagepunkte gegen Lampert lauteten: Feindbegünstigung, Wehrkraftzersetzung und Abhören feindlicher Sender. Am 20. Dezember 1943 wurde in Halle a. d. Saale das erste Todesurteil ausgesprochen. Ein zweiter Prozess wurde mit dem neuen Klagepunkt der Spionage eröffnet, der am 8. September 1944 mit folgendem Richterspruch endete: „Der Angeklagte wird wegen Spionage zum Tode und zum dauernden Verlust der Ehrenrechte verurteilt.“
Vom Wehrmachtsgefängnis in Torgau wurde Carl Lampert zusammen mit den beiden anderen Stettiner Geistlichen am 10. November nach Halle (Saale) gebracht und dort am 13. November 1944 enthauptet. Um 16 Uhr starb Carl Lampert mit den Worten „Jesus Maria“ auf den Lippen.