Die aktuelle Instruktion der Glaubenskongregation "Dignitas Personae" zu einigen Fragen der Bioethik steht im Zeichen dieser Grundhaltung und stellt eine Weiterführung und Aktualisierung der von Johannes Paul II. verfassten Enzyklika "Evangelium vitae" dar.
Hier finden Sie eine zusammenfassende Übersicht, welche zentralen theologischen und philosophischen Argumente für einen möglichst frühen Beginn menschlich-personalen Lebens sprechen sowie einen Kommentar zur aktuellen Debatte über die embryonale Stammzellenforschung.
"Die Frucht der menschlichen Zeugung erfordert ab dem ersten Augenblick ihrer Existenz, also von der Bildung der Zygote an, jene unbedingte Achtung, die man dem Menschen in seiner leiblichen und geistigen Ganzheit sittlich schuldet. Der Mensch muss von seiner Empfängnis an als Person geachtet und behandelt werden und infolgedessen muss man ihm von diesem Augenblick an die Rechte der Person zuerkennen und darunter vor allem das unverletzliche Recht jedes unschuldigen Menschen auf Leben"
Kongregation für die Glaubenslehre, Instruktion Donum vitae, I, 1: AAS 80 (1988), 79
Lebensende
Auch was die künstliche Herbeiführung des Lebensendes betrifft, bezieht die katholische Kirche eine klare Position. Jürgen Mathis, Leiter der Krankenhausseelsorge Feldkirch und Lebensschutzbeauftragter der Katholischen Kirche Vorarlberg, führt auf die Position hin:
Suizid ist zum Großteil immer der Versuch Leid zu beenden! Und das ist menschlich sehr verständlich. Dabei will der Mensch im eigentlichen nicht sich selber los werden oder abschaffen, sondern das beseitigen, was das Leid verursacht:
- Schmerzen,
- Angst vor einem „unkontrollierten Tod“ z.B. durch Ersticken,
- „unwürdiges“ dahin siechen, langes qualvolles Leiden,
- Abhängigkeit von anderen, anderen und der Gesellschaft zur Last fallen,
- Sinnlosigkeit, …
Es gibt demnach schwer Ertragbares, das uns aus dem Leben hinaus treiben will. Darüber hinaus gibt es „Schicksalsschläge oder eine „Todessehnsucht“ die uns aus dem Leben hinaus ziehen wollen. Das kann dann eintreten, wenn wir einen sehr wichtigen Menschen verloren haben, ohne den das Leben keinen Sinn mehr zu machen scheint. Bei aller Achtung der „Freiheit“ jedes Menschen, gilt in beiden Situationen, dass das Mittel nicht mit dem Zweck vertauscht werden sollte.
Symptome statt Ursachen
Suizid und Beihilfe zum Suizid birgt daher die Gefahr, eine folgenschwere Symptomtherapie zu sein, die den „einfachsten und billigsten“ Weg (in mehrfacher Hinsicht) sucht, anstatt sich um das eigentliche „Problem“ zu kümmern.
Z.B.: einem Menschen der starke Zahnschmerzen hat, wird statt einer Zahnbehandlung, soviel Schmerzmittel gegeben, dass er daran stirbt. Oder Jemandem, der keinen Sinn „mehr“ in seinem Leben sieht, stimmen wir zu und sagen ihm damit, dass sein Leben wirklich sinnlos ist und es besser für ihn (und scheinbar auch für uns) ist, wenn es ihn nicht mehr gibt. Was für ein Eingeständnis ist das für uns als Gesellschaft - zu sagen, es gibt Menschen, da ist es egal ob sie da sind oder nicht, sie werden uns nicht abgehen, wir brauchen sie nicht, es ist besser sie sind nicht mehr da, ….