Jugendliche sind auf Menschen angewiesen, die ihre Bedürfnisse achtsam wahrnehmen, eine angemessene Antwort darauf finden und ihnen auf diese Weise bedingungslosen Zuspruch vermitteln – zu genau dem, was sie sind. Wenn Heranwachsende Beziehungen und Tätigkeiten finden, die sie eine tiefe Verbindung zu sich selber und anderen Menschen erfahrbar werden lassen, wird es ihnen auch möglich, sich auf das Leben in seiner Vielfalt einlassen zu können und die Welt als lebendig und antwortend zu erfahren.
Ein Ja zum Leben bejaht die Einzigartigkeit jedes Menschen, fördert sein Streben nach Selbstverwirklichung und anerkennt Pluralität und Unterschiedlichkeit. Gleichzeitig ist es ein Ja zu einem fraglosen Wir, das im Miteinander eine gerechte und lebenswerte Welt zu gestalten hat.
Ein Ja zum Leben ist weniger ein Bekenntnis als eine Haltung und Aufgabe, wenn es für junge Menschen prägend und orientierungsgebend sein soll. Es nimmt in die Pflicht. Weil politische Rahmenbedingungen sichergestellt werden müssen, die das Leben und die Menschen nicht in die Logik von Konsum und Beschleunigung pressen. Und weil Erwachsene Vorbilder sein müssen. Menschen, die ihre Freiheit nutzen, um Verantwortung zu übernehmen. Die fähig sind, sich mit Konflikten auseinanderzusetzen , mit anderen Schwierigkeiten durchzustehen und Lösungen zu finden. Menschen, in deren Handeln sich das Mühen widerspiegelt, einen Beitrag zu leisten, dass auch die nächste Generation noch ein gutes Leben hat. Es braucht Menschen, die manchmal verzichten können. Auch Nein sagen können. Allem voran gegenüber allen Formen von Gewalt und der Zerstörung der Lebensgrundlagen.
Ein Ja zum Leben meint, sich von der Kraft und Kostbarkeit allen Lebens stets neu berühren zu lassen und sich für die Bewahrung und den Schutz jedes Lebewesens und des gesamten Planeten zu investieren. Mutig und konsequent.