„Die Situation nach dem Erdbeben bleibt katastrophal“, berichtet der gebürtige Lustenauer. „Seit dem Wochenende gibt es starke Regenfälle, das verschärft die Situation zusätzlich. Stunde um Stunde steigt die Gefahr von Krankheiten und Seuchen. Viele Gebäude sind komplett zerstört, andere wiederum so stark beschädigt, dass sie unbenutzbar sind. Tausende Menschen schlafen im Bebengebiet nach wie vor nachts im Freien.“ Vom Ausmaß der Katastrophe ist der 52-jährige trotz seiner langjährigen Erfahrung in verschiedenen Brennpunkten weltweit betroffen: „Von Schicksalen, die mir einzelne Menschen erzählt haben, aber auch vom Ausmaß der Katastrophe im Gesamten.“
Die Menschen in weiten Teilen des Landes bleiben voraussichtlich noch längere Zeit auf Nahrungsmittelhilfe und Trinkwasser angewiesen, berichtet Harald Grabher. „Sie brauchen Medikamente, Hygienematerial und vor allem auch Notunterkünfte sowie provisorische Sanitäranlagen. In den Regionen Sagaing, Mandalay, Naypyidaw, Taungoo und Süd-Shan ist gebietsweise bis zu 80 Prozent der Infrastruktur zerstört. Häuser, Spitäler und Schulen sind nicht mehr benutzbar.“ Es fehlt an allem: „Aktuell muss der Schutt weggeräumt werden, damit ein Wiederaufbau möglich wird.“ Denn – so Harald Grabher – es sei für die Bevölkerung auch existenziell wichtig, ein Einkommen erwirtschaften zu können, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Derzeit sind in Myanmar Schulferien, ab Juni bräuchte es behelfsmäßige Klassenzimmer.“ Wichtig sei auch, dass die wiederaufgebauten Wohnhäuser und öffentlichen Gebäude erdbebensicher gebaut werden.
Harald Grabher war in den vergangenen Tagen in der Hauptstadt Myanmars, in Yangon. Dort unterstützte er lokale Partnerorganisationen bei der Nothilfe und klärte die Möglichkeiten der Unterstützung durch die österreichische Caritas. „Durch lokale Partner wie die Caritas Myanmar kann auch in schwer zugänglichen Regionen geholfen werden - etwa in Konfliktgebieten, zu denen internationale Organisationen kaum Zugang haben“, beschreibt der Katastrophenhilfe-Experte. „Wir können garantieren, dass die Hilfe ankommt - weil wir mit erfahrenen Partner-Organisationen zusammenarbeiten, die vor Ort verankert und anerkannt sind. Das ist in einem Land wie Myanmar entscheidend.“ Denn eines ist für ihn sicher: „Es wird einen langen Atem brauchen, um diese Menschen zu unterstützen und ihnen eine Perspektive zu geben. Das kann Myanmar nicht alleine stemmen.“
Caritas-Katastrophenhilfe Südostasien
Raiffeisenbank Feldkirch, IBAN AT 32 3742 2000 0004 0006
Kennwort: Katastrophenhilfe Südostasien
Online-Spenden: www.caritas-vorarlberg.at
Hallo! Wir bitten Sie, einige zusätzliche Dienste für Sonstiges, systemtechnische Notwendigkeiten & Social Media zu aktivieren. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit ändern oder zurückziehen.