Österreichweit werden heuer erstmals die Kennzahlen aller österreichischen Diözesen gesammelt veröffentlicht. Konkret bedeutet das, dass die Katholik:innenzahlen (Taufen, Firmungen, Eheschließungen, Begräbnisse, Eintritte, Austritte) gemeinsam mit den Budgetzahlen und den Zahlen zum Klerus veröffentlicht werden.
Für die Diözese Feldkirch heißt das im Rückblick auf das Jahr 2023, dass 2040 Kinder und Jugendliche getauft wurden. 109 von ihnen waren dabei älter als 7 Jahre. 423 Paare gaben sich das Ja-Wort. 2520 Kinder feierten 2023 ihre Erstkommunion. Dabei wurden sie von 519 Frauen und Männern in der Erstkommunionvorbereitung begleitet.
In Krankheit, Tod und Trauer ist Kirche stark angefragt
90 Priester, 14 Priester aus anderen Diözesen und 21 Diakone waren 2023 genauso in Vorarlberg tätig wie 31 Ordenspriester und 173 Ordensschwestern. 50 Pastoralassistent:innen und Organisationsleiter:innen sowie 23 Mitarbeitende in der Krankenhausseelsorge komplettieren das Netz der Seelsorge. Besonders in Krankheit, Tod und Trauer sind sie alle stark angefragt. Die Krankenhaus-Seelsorger:innen verbrachten im vergangenen Jahr über 20.000 Stunden im Dienst an den Kranken in den Krankenhäusern des Landes. Weitere 70 Ehrenamtliche arbeiten in diesem Bereich mit. „Sie haben und nehmen sich Zeit für die Patientinnen und Patienten. Wer hat das denn heute noch?“, so Pastoralamtsleiter Martin Fenkart. 2144 Frauen und Männer wurden 2023 in Vorarlberg durch Trauerfeiern kirchlich beerdigt, dazu kommen tausende Trost- und Trauergebete und Kontakte am Friedhof.
Die Jugend ist Bischof Benno wichtig
Im vergangenen Jahr wurden 934 Jugendliche gefirmt, die sich gemeinsam mit 241 Firmbegleiter:innen auf ihre Firmung vorbereitet haben. In Vorarlberg wird derzeit auf das höhere Firmalter von 17+ Jahren umgestellt. 68 der insgesamt 126 Vorarlberger Pfarren haben bereits umgestellt, 12 Pfarren firmen derzeit noch mit einem Alter von 12 Jahren und 46 Pfarren stellen gerade um und befinden sich deshalb in der „Firmpause“. Die Erfahrungen mit dem höheren Firmalter sind sehr positiv. Auch die Firmvorbereitung bekommt durch die Fragen und Themen der17-jährigen Firmkandidat:innen einen breiteren Horizont. Die Diözese investiert nicht nur stark in Firmung, sondern auch in andere Jugendprogramme. Bischof Benno und der Jugendseelsorger Fabian Jochum sind oft zu Gast in Schulen. Die Jugendgottesdienste DiveIn in Hohenems erfreuen sich großer Beliebtheit und die Junge Kirche eröffnet demnächst ein neues Jugendhaus am Marktplatz 4 in Feldkirch.
Kirchenaustritte und Eintritte
Die Gründe für Kirchenaustritte blieben laut Pastoralamtsleiter Martin Fenkart im Jahr 2023 unverändert: „Der Kirchenbeitrag ist für die meisten betroffenen Menschen Anlass auszutreten, da sie in ihrer aktuellen Lebensphase kaum Kontakt mit Kirche haben,“ so Fenkart. 2023 wurden auch 137 Menschen in die katholische Kirche aufgenommen bzw. wiederaufgenommen, 4439 Frauen und Männer – 6,3% weniger als im Jahr davor - traten 2023 in Vorarlberg aus der katholischen Kirche aus und 32 haben ihren Austritt innerhalb von drei Monaten widerrufen.
Die finanzielle Grundlage
Für alle seelsorglichen Dienste, die hinter diesen Zahlen stehen, standen 2023 31 Millionen Euro zur Verfügung. 27,9 Millionen Euro davon (rund 85%) stammen aus den Solidarbeiträgen der Vorarlberger Katholikinnen und Katholiken.
Rund 55% des Budgets fließen zurück in die Pfarren. Zum einen als direkte personelle Ressourcen, zum anderen auch als finanzielle Unterstützung beispielsweise bei Kirchenrenovierungen. 2023 waren Bregenz St. Gallus und Hohenems St. Karl die beiden größten Kirchenrenovierungen im Land.
Mit 14% des Budgets werden kirchliche Einrichtungen wie die Hospizbewegung, die Caritas, die Bildungshäuser in St. Arbogast und Batschuns, die Telefonseelsorge oder das Ehe- und Familienzentrum unterstützt. 12% der Gelder machen pastorale Aufgaben der Diözese selbst möglich – gemeint sind damit u. a. die Initiativen der Jungen Kirche oder die der über 70 Bibliotheken in Kirchlicher Trägerschaft. 19% des Budgets werden für die diözesane Verwaltung (z.B. Schulamt, Ordinariat) bzw. den diözesanen Support (z.B. IT) aufgewendet.
Für das laufende Jahr beträgt das Budget der Diözese 32,7 Millionen Euro.
„Wir sind Jahr für Jahr dankbar, dass so viele Menschen in Vorarlberg uns ihren Kirchenbeitrag anvertrauen. Wir bemühen uns nach Kräften, mit dieser wesentlichen finanziellen Grundlage sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen. So können wir mit dem Kirchenbeitrag das vielfältige Wirken der Kirche im Ländle ermöglichen und unseren segensreichen Anteil für die Solidarität und soziale Wärme in der Gesellschaft sichern“, betont Finanzkammerdirektor Andreas Weber und bedankt sich damit auch bei allen Katholik:innen, die diesen Solidarbeitrag leisten.
Mitbestimmen, zweckwidmen
Die Katholische Kirche in Österreich bietet übrigens die Möglichkeit, 50 Prozent des Kirchenbeitrages einem bestimmten Zweck zu widmen. Mit der Hälfte ihres Kirchenbeitrages können Katholikinnen und Katholiken Wirkungsbereiche der katholischen Kirche stärken, die ihnen besonders am Herzen liegen. Die andere Hälfte des Kirchenbeitrags wird auch weiterhin als solidarischer Beitrag zur Grundfinanzierung der Pfarren und kirchlichen Einrichtungen eingesetzt. „Mit dem Zweckwidmungsantrag über ein bis maximal drei Jahre kann jede und jeder selbst entscheiden, wo 50 % ihres Gesamtbeitrages pro Jahr gezielt für direkte Unterstützungsmaßnahmen verwendet werden sollen. Dabei kann aus einem Bereich wie Jugend- und Bildungshäuser, Telefonseelsorge, Hospiz, Projekte der Caritas und weiteren ausgewählt werden. Das persönlich unterschriebene Antragsformular analog oder digital muss dafür einfach an die Servicestelle geschickt werden“, erklärt Klaus Abbrederis, Leiter des Beitragsreferats.
Das gemeinsame Modell der Zweckwidmung wird österreichweit spätestens mit der Kirchenbeitragmitteilung 2025 umgesetzt. Weitere Informationen sind auf der Website
www.kath-kirche-vorarlberg.at/kirchenbeitrag
bzw. bei der Kirchenbeitragsstelle in Dornbirn (T 05522 3485 7000, kirchenbeitrag@kath-kirche-vorarlberg.at) erhältlich.
Die Zahlen im Überblick
Jahr Austritte Taufen (Wieder)Eintritte Widerrufe Firmungen
2023 4439 2040 137 32 934
2022 4722 2285 128 34 943
2021 3667 2357 145 34 1359
Jahr Hochzeiten Begräbnisse Priester Diakone Pastoralassistent:innen
2023 423 2144 104 21 50
2022 426 2366 107 22
2021 283 2160 114 23
Gesamtzahl der Katholik/innen in Vorarlberg
(jeweils resultierend aus dem Saldo „Eintritte/Austritte/Taufen/Sterbefälle“)
2023: 212.496
2022: 216.313
2021: 222.014
Das Budget im Überblick
2023: 31 Millionen Euro: 85% Kirchenbeitrag, 10,6% Staatliche Wiedergutmachung; 4,4% Sonstige Einnahmen
2024: 32,7 Millionen Euro: 88,9% Kirchenbeitrag; 10,5% Staatliche Wiedergutmachung; 0,6% Sonstige Einnahmen
Ausgaben-Aufteilung
55% Pfarren (direkte personelle und finanzielle Unterstützung; Bauvorhaben) – 26% pastorale Einrichtungen (z.B.: Hospiz, St. Arbogast, Jungschar, Telefonseelsorge, Junge Kirche, EthikCenter) – 19% Verwaltung und Kirchenbeitrag