Lisbeth Bartl, gebürtige Nüzigerin, hat über 25 Jahre hinweg mit viel Hingabe den Blumenschmuck der Kirche in Nüziders gestaltet. 1999 übernahm sie das Amt von der damaligen Pfarrschwester Kordula und war seitdem als Blumenschmückerin tätig.
ALLES IM GRÜNEN BEREICH
Als sie nach dem Kirchenumbau das Amt der Blumenschmückerin übernahm, wusste sie nicht genau, was sie erwarten würde. Hilfe holte sie sich zu Beginn von der Senior-Chefin der Gärtnerei Schallert und von Pfarrer Karl Bleiberschnigg. „Ich habe mich einfach überraschen lassen“, meint die mittlerweile pensionierte Oberländerin. Was als Überraschung begann, wurde für sie zu einem Herzensprojekt. Mit der Devise „Weniger ist mehr“ war ihre Arbeit beim Pfarrer und auch bei den Kirchenbesuchern von Anfang an gern gesehen. Blumen sind aus ihrer Sicht nicht das Wichtigste und sollen nicht ablenken, nur unterstreichen. „Wichtig ist, dass die Blumen eine Einheit bilden und das Gesamtbild stimmig ist“, so die Pensionistin. Für Lisbeth war es auch eine besondere Freude, Blumen aus ihrem eigenen und anderen privaten Gärten in die Kirche mitzubringen.
MEHR ALS NUR EIN AMT
Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten waren vielfältig. Neben dem Blumenschmuck in der Kirche verzierte sie auch jedes Jahr die Osterkerzen. Davor war sie im „Kleiderstüble“ und in der Seniorenbetreuung tätig. „Es wäre schade, wenn das Ehrenamt verloren geht“, meint sie. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen für ihre Arbeit entlohnt werden möchten, ist Lisbeth der Meinung, dass das Ehrenamt eine unverzichtbare Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist. Es ist für sie nicht nur eine Möglichkeit, etwas zurückzugeben, sondern auch ein wertvolles Beispiel für die nachfolgenden Generationen. Lisbeth zeigt damit, wie viel Freude und Erfüllung das Ehrenamt bringen kann. Trotz der Herausforderungen, die insbesondere bei großen kirchlichen Anlässen auf sie zukamen, war es für sie immer die Arbeit mit den Blumen und vor allem mit den Menschen, die sie am meisten schätzte. Der Kontakt zu den Gemeindemitgliedern, das gemeinsame Schaffen und die kleinen Gesten der Anerkennung – all das machte das Ehrenamt für Lisbeth so besonders. Auch ohne Führerschein führte sie ihr Amt aus, oft mit dem Fahrrad unterwegs, unterstützt von Familie und Freunden.
VIELEN DANK FÜR DIE BLUMEN
Heute, als Mutter von vier Kindern, Großmutter von zehn Enkeln und Urgroßmutter von fünf Urenkeln, hat sich Lisbeth aus ihrem Amt zurückgezogen und Manuela Schallert die Führung überlassen. Sie genießt es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und ihren Garten zu pflegen. Dennoch bleibt das Ehrenamt ein zentraler Bestandteil ihrer Lebensphilosophie. Nach wie vor wirft sie in jeder Kirche, die sie besucht, einen Blick auf den Blumenschmuck – die Begeisterung vergeht eben nie, sei es für die Schönheit einer Blume oder die Wichtigkeit des Ehrenamts. Anna Kadisch