Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Vorarlberg spürbar, die Folgen im globalen Süden sind allerdings bereits weitaus dramatischer. In Afrika, wo der Großteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft lebt, werden die Dürreperioden immer länger, der Regen immer seltener und wenn er einmal kommt, immer heftiger. Jene Länder, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen, sind am stärksten von ihren Folgen betroffen. Dadurch ist die Nahrungssicherheit von Millionen von Menschen gefährdet. „Das ist eine dramatische Situation. Sie fordert einen Kraftakt der Solidarität, der immer aufs Neue aus der Entscheidung lebt, sich mit diesem Unrecht nicht abzufinden“, so Caritasdirektor Walter Schmolly.
Gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort setzt die Caritas Vorarlberg auf nachhaltige Hilfe. Vorrangiges Ziel ist es, die Selbstversorgung der Menschen trotz veränderter Wetterbedingungen zu sichern und sie damit unabhängig von externer Hilfe zu machen. Dank Spenden aus Vorarlberg wurde etwa ein Projekt in Meki im Süden Äthiopiens gestartet, im Rahmen dessen die Dorfbewohner*innen mit widerstandfähigem, auf die Region angepasstem Saatgut und Werkzeug versorgt werden und gleichzeitig angeleitet werden, wie sie ein Bewässerungssystem für die kleinen Felder in ihrem Dorf anlegen.
Bis eine erste Ernte möglich ist, verteilt die Caritas Nahrungsmittelpakete und sauberes Trinkwasser. In der Region Borana in Süd-Äthiopien werden derzeit 1.700 Mädchen und Buben in drei Schulen und drei Internaten mit einem Mittagessen versorgt. Dieses Angebot ermöglicht hunderten Kindern überhaupt erst den Schulbesuch. „Für viele von ihnen ist das Essen in der Schule die einzige Mahlzeit am Tag. Ohne diese wären für die Schüler*innen der lange Schulweg und der Unterricht kaum zu bewältigen“, berichtet Michael Zündel von der Caritas Auslandshilfe. Das Angebot der kostenlosen Schulmahlzeit ermöglicht nicht nur den Schulbesuch der Kinder, sondern verbessert auch ihre gesundheitliche Entwicklung.
Einen weiteren Fokus legt die Caritas auf Gesundheitsprojekte. Gut etabliert hat sich zwischenzeitlich das vor kurzem eröffnete Mutter-Kind-Krankenhaus in Bushulo (Süd-Äthiopien). Aus einem Umkreis von 100 Kilometern kommen die Frauen in die neue Einrichtung, mehr als 200 Geburten finden hier mittlerweile jeden Monat statt.
Um die vielfältigen Projekte auch künftig sichern zu können, bittet die Caritas die Vorarlberger Bevölkerung um Unterstützung. „Auch kleine Spenden können dazu beitragen, dass Menschen in den ärmsten Ländern der Welt nicht hungern müssen“, appelliert Schmolly. Mit einer Spende von 30 Euro ist beispielsweise das Schulessen für ein Kind für ein ganzes Semester gesichert. 45 Euro ermöglichen einer Kleinbäuerin in Äthiopien einen Neustart: Sie erhält widerstandsfähiges Saatgut für ein Feld, Werkzeug und eine Einschulung.
Weltweit sind 783 Millionen Menschen von akutem Hunger betroffen. Das ist knapp jede*r Zehnte. Fast jede*r Dritte hat keinen ständigen Zugang zu Nahrungsmitteln. Während es weltweit lange Zeit gelungen ist, die Zahl der von Hunger betroffenen Menschen zu verringern, hat sich dieser positive Trend aufgrund von Krisen und Konflikten leider wieder in das Gegenteil verkehrt. In den nächsten Wochen macht die Caritas mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen auf den weltweiten Hunger aufmerksam.
Donnerstag, 18 Juli, 19 Uhr: Filmabend über das Mutter-Kind-Krankenhaus in Bushulo, WirkRaum (Bahnhofstraße 9) in Dornbirn
Freitag, 26. Juli, 15 Uhr: Glockenläuten in ganz Österreich
Spendenkonto: AT32 3742 2000 000 0006, Verwendungszweck Hungerhilfe
Caritas Vorarlberg, T. 05522 200, spenden@caritas.at, www.caritas-vorarlberg.at