"Wir müssen das selber in die Hand nehmen", davon ist Leo Simma ist Gründer des Projekts „GartenEden“ überzeugt. Der Verein mit Sitz in Lauterach hat das Ziel, die regionale Lebensmittelversorgung und -souveränität zu stärken. Der engagierte Vorarlberger möchte seine Mitmenschen nicht nur aufklären, sondern auch begeistern. Doch vor der Begeisterung folgt erstmal die Ernüchterung: "Wusstet ihr, dass ein Apfel aus dem Supermarkt in der Regel 30 bis 35 mal gespritzt ist? Und dass 75% des weltweiten Saatgutes genmanipuliert ist und dadurch nicht wiedervermehrt werden kann?" Fragt Simma in die Runde.
Dem Permakulturlandwirt aus Hittisau liegt seine Vision von "guten und gesunden Lebensmitteln" am Herzen und so hat er vor zwei Jahren den Verein GartenEden gegründet. Der Verein hat inzwischen schon 250 Mitglieder und fünf Ehrenamtliche Mitarbeiter:innen, die sich um die „Elemente“, auf die der Verein basiert kümmern und sie weiterentwickeln: Saatgut, Bodenfruchtbarkeit, Bewusstseinsbildung, solidarische Landwirtschaft, gesunde Küche und Jugendliche & Kinder. Für alle diese Bereiche gibt es Angebote mit Veranstaltungen, Fortbildungen, Wanderungen, aber auch gemeinsam kochen und genießen. Leo Simma unterstreicht seine Vision: „Mir liegt der Wissenstransfer für die kommenden Generationen den Vereinsmitgliedern besonders am Herzen.“
Als zweiter Sprecher an diesem Nachmittag wurde Markus Dorner eingeladen. Der Bregenzerwälder, der im Hauptberuf in der Finanzbranche tätig ist, berichtet über sein Lebensprojekt, den Dornerhof in Sibratsgfäll, den er gemeinsam mit seiner Frau Tanja seit 2002 mit großem Engagement führt. „Die Natur arbeitet mit ihren eigenen Regeln“, sagt der Biolandwirt: „Wenn man diese beachtet, braucht man keine Spritzmittel.“ Das geht zum Beispiel durch den Einsatz von effektiven Mikroorganismen, berichtet Dorner, der gerne neue Projekte in Angriff nimmt und damit auch kein Risiko scheut. Vor mehr als 14 Jahren hat der gelernte Senner auf Biolandwirtschaft umgestellt. Heute leben neben Bioweiderinder auch über 200 Hühner und einige Bienen-Völker auf dem Hof. „Für meine Frau und mich sind Tierwohl, Fairness und Transparenz sowie Regionalität wichtige Werte.“ Weitere Standbeine der Familie Dorner sind der Anbau von Gemüse und Kräutern sowie die Erzeugung von Energie. Alle Produkte der Familie Dorner werden direkt vermarktet. Jeden 1. Samstag von Mai bis Oktober findet der „Markt der Erde“ auf dem Dornerhof statt. Es gibt regionale, hochwertige, saisonale und biologische Produkte von Menschen aus der Region, die auch gerne ihr Wissen weitergeben. Für kleine Besucher:innen gibt es Wissensstationen und einen Themenspielplatz.
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