In tiefer Trauer nehmen die Päpstlichen Missionswerke in Österreich Abschied von ihrem langjährigen Vorarlberger Projektpartner Hofrat Ing. Hugo Ölz, der am 9. April 2024 im 86. Lebensjahr verstorben ist.
Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner dankt EMIL-Preisträger Hugo Ölz für seinen unermüdlichen Einsatz der christlichen Nächstenliebe. Dank seines Wirkens in Enugu, Nigeria haben hunderte junge Frauen und Männer Berufsausbildung erhalten.
Sein Leben lang stand er im Dienst für die Ausbildung junger Menschen. Als Lehrer und späterer Landesschulinspektor für Berufsschulen in Vorarlberg hat er Generationen von jungen Menschen in Österreich und darüber hinaus nachhaltig geprägt.
Bereits während seiner Jugend engagierte sich Hugo Ölz mit brennendem Herzen als Diözesandirektor für die Katholische Arbeiterjugend in Feldkirch. Schon damals trieb ihn der Wunsch an, allen Menschen dieselbe Würde und dieselben Chancen zu geben. Auf sein Wirken hin, konnte etwa ein junger Mann aus Burkina Faso in Vorarlberg eine Lehre als Automechaniker absolvieren, um dann in seiner Heimat eine eigene Werkstätte aufzubauen. Als Absolvent der HTL für Elektrotechnik in Innsbruck unterrichtete Hugo Ölz zunächst in der Berufsschule Bregenz. Kurz darauf erhielt er den Auftrag, die neue Landesberufsschule in Feldkirch aufzubauen, die er schließlich 1979 eröffnete und zehn Jahre lang als Direktor leitete. 1989 wurde er zum Landesschulinspektor für alle Berufsschulen in Vorarlberg ernannt.
Als er im Jahr 2000 im Alter von 62 Jahren seinen Ruhestand antrat, war er dennoch nicht müde, sich weiterhin für junge Menschen einzusetzen. Auf Bitten seines langjährigen Priesterfreundes Obiora Ike aus Nigeria half er in der Stadt Enugu ein Berufsausbildungszentrum für benachteiligte junge Frauen und Männer aufzubauen. Zunächst plante Hugo Ölz, das Projekt drei Jahre zu begleiten. Schritt für Schritt entwickelte sich aber das Berufsausbildungszentrum „Olu Aka Di mma – Vocational Technical Training Centre“ am Stadtrand von Enugu zu einer Anlaufstelle für junge Menschen. In über 20 Jahren war Hugo Ölz gemeinsam mit seiner Frau Marianne Ölz und seinem Team rund 75 Mal vor Ort. Hunderte Frauen und Männer erfuhren in diesem Berufsausbildungszentrum bereits Hilfe zu Selbsthilfe, indem sie handwerkliche Berufe erlernten. Ölz Mission war es, jungen Menschen in die Zukunft zu helfen. Dabei war ihm stets wichtig, den Schülerinnen und Schülern in Nigeria einen praxisnahen Unterricht zu ermöglichen. So entstanden über die Jahre über 25 handwerkliche Projekte in Nigeria, bei denen die jungen Menschen unter anderem eine Schule in einem abgelegenen Dorf bauten oder das Dach für eine große Kirche errichteten. Hugo Ölz hat die jungen Menschen in Enugu überzeugt, dass eine 2-jährige handwerkliche Ausbildung genau das Richtige ist, um später ein gutes Leben in Beruf und Familie zu führen. Er selbst war geprägt durch seinen christlichen Glauben und vertraute immer auf Jesus Christus.
2020 erhielt Hugo Ölz für sein langjähriges Wirken und seinen unermüdlichen Einsatz von Missio Österreich den Emil-Award in Form des bronzenen Esels in der Kategorie „Star of Mission“. Bei der Überreichung des Awards sagte Hugo Ölz: „Was ich mir mitnehme, ist, dass ich auch weiterhin ein Esel sein möchte. Ein Esel für die jungen Menschen von Nigeria, besonders von Enugu, wo uns der Herr hingestellt hat.“ Sein Leben und Wirken möge auch zukünftig so viel Gutes bewirken.
(Red./Missio Österreich)