Wenn ich mir mal wieder in die Finger geschnitten habe, dann kommt mir dieses Kinderlied in den Sinn. Ich war mit den Gedanken wieder mal bei ganz anderen Dingen und weit weg von dem, was meine Hände gerade tun. Erst wenn ich dann tagelang mit einem Pflaster herumrenne, bin ich ständig bei meinem verletzten Finger. Zuerst pocht es, dann schmerzt es und dann tut es jedes Mal weh, wenn ich mit dem verbundenen Finger irgendwo ankomme, z.B. wenn ich meinem Kindergartenkind die Schuhbänder binden muss: „Aua!“
Meine Hände mit allen 10 Fingern brauche ich täglich so viele Male und es ist für mich ganz selbstverständlich, dass sie so vieles leisten und immer für mich da sind. Fastenzeit ist für mich auch die Zeit, mich in Dankbarkeit und Bewusstheit zu üben. Dieses Jahr möchte ich besonders meine Aufmerksamkeit meinen und den Händen meiner Kinder schenken, sowie dem, was sie tun.
Betrachtet eure Hände, gibt es kleine Verletzungen, wo vielleicht die Katze mal gekratzt hat? Erzählt davon!
Fahrt die Linien auf der Handinnenfläche nach. Ist das vielleicht kitzlig?
Reibt die Hände fest aneinander und spürt, wie sie warm geworden sind.
Überlegt mit euren Kindern, was die Hände alles tun können…den Stift halten und damit etwas zeichnen, jemanden streicheln, etwas aufheben, Werkzeuge halten wie eine Schere oder den Hammer, Teig kneten,…
Seid gespannt, was eure Kinder noch entdecken!
Tut euch etwas Gutes und massiert euch gegenseitig die Hände mit einem duftenden Massageöl oder alternativ Olivenöl - zum Beispiel mit kreisenden Bewegungen in der Handinnenfläche und vorsichtigem Langziehen der einzelnen Finger. Wie fühlt sich die massierte Hand an? Na klar, jetzt will natürlich die andere Hand massiert werden!
Oft haben wir ganz konkrete Vorstellungen, wenn wir mit unseren Kindern basteln. Da muss alles perfekt geschnitten und geklebt werden und am Ende so ausschauen wir auf den Bildern auf pinterst. Basteln ohne Vorlage und Ziel? Ja, das geht und bietet dir Gelegenheit, dein Kind in Ruhe zu beoabchten. Breite dazu auf einer Bastelunterlage verschiedenste Materialien aus, mit denen dein Kind experimentieren kann. Je nach Alter können das zum Beispiel sein: Korken, Wollreste und Geschenksbänder, Scheren, Farben und Pinsel, Farbstifte, Papierreste (Tonpapier, Zeitungen, Zeitschriften,...), kleine Kartons und Klopapierrollen, Joghurtbecher, Tixo, Washi Tape, Kleister,… Kreativität ist auch, dass man Kinder einfach machen und ihnen die Freiheit lässt, die Materialien nach ihren Fähigkeiten zu benutzen und damit zu experimentieren. Mach es dir gemütlich und unterstütze dein Kind nur, wenn du gefragt bist. Beobachte dein Kind: Welche Materialien nimmt es in die Hand? Wie greift es? Was kann dein Kind schon? Erfreue dich daran!
Die Fastenzeit kann eine Zeit sein, um sich dem Wunder Hände bewusst zu werden...
... und dann kann ich weiter singen: „Ei, da sind die Hände wieder, trallalalalala!“