Zum 20. Mal jährt sich die Initiative von Stella Obasanjo, der Ehefrau des ehemaligen Präsidenten von Nigeria, den 6. Februar als Internationalen Tag gegen die Beschneidung von Frauen zu begehen. Ziel ist die Bekämpfung und endgültige Beendigung dieser kulturell tief verwurzelten Straftat gegen Mädchen und Frauen. Weltweit gesehen gibt es über 200 Millionen Betroffene. In Österreich leben rund 11.000 Frauen und Mädchen, an denen diese schreckliche Praxis vollzogen wurde. Grund dafür ist der Irrglaube, dass ein Mädchen nur dann als heiratsfähig gilt, wenn alle äußeren Geschlechtsteile entfernt wurden und die Vagina zugenäht ist. Letzteres wird außerdem nach jeder Geburt wiederholt, sodass der Ehemann die volle Kontrolle über die Intimität einer Frau besitzt.
„Wir müssen alles tun, damit diese Form von kulturell bedingter Gewalt bekämpft wird. ... wichtig ist daher auch die verstärkte Einbindung der Männer, um das Problem an der Wurzel zu packen“, sagt Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) in einem Bericht.
Weltweit kämpfen viele Aktivistinnen und NGOs gegen FGM/C (Female Genital Mutilation / Cutting), darunter die WHO sowie die "Desert Flower Foundation" von Waris Dirie als Betroffene, Topmodel und Autorin. In Österreich sind 30% der weiblichen Asylsuchenden dieser Gefahr direkt ausgesetzt.
Von Aglaia Poscher-Mika, Frauenreferentin der Katholischen Kirche Vorarlberg