Der Jahreswechsel ist immer Anlass zurückzublicken und Bilanz zu ziehen und gleichzeitig nach vorne zu schauen. Neuanfänge nehmen nicht nur zum Jahresbeginn ihren Anfang. Auch unterm Jahr begegnet man ihnen – und manchmal ist es auch ermüdend, ständig wieder bei Null anfangen zu müssen.
„Die Krippe steht noch in unserer Mitte. Die vielen Kriege und Konflikte haben uns spüren lassen, dass wir Weihnachten in einer unerlösten Welt feiern. Aber weil wir darauf vertrauen, dass der Glaube eine Kraft hat zur Veränderung, dass er gestalten und vorwärtsbringen kann – selbst dann, wenn wir das Gefühl nicht loswerden, dass gar nichts mehr geht, können und dürfen wir immer wieder neu anfangen“, so Benno Elbs in seinen Worten zum neuen Jahr 2024.
Drei Dinge sind, so Bischof Benno Elbs, ausschlaggebend für diese Neuanfängen. „Wir brauchen die Unterstützung anderer, weil wir unser Leben nicht selbst in der Hand haben weil wir nicht für uns alleine leben, sondern gemeinsam mit unseren Nachbarn, Arbeitskolleginnen, Freunden, Familienmitgliedern. Wir brauchen die Hilfe Gottes, ohne die wir nichts vermögen.“
Neuanfänge sind auch immer ein Gemeinschaftsprojekt, wie Bischof Benno Elbs betont. „Der raue Ton in Gesprächen, in den Medien und in den sozialen Netzwerken und eine, so nehme ich das war, zunehmende Ellbogenmentalität belasten das Zusammenleben. Wo auf Spaltung und Abwertung anderer Menschen gesetzt wird, braucht es Gegenbewegungen. Gehen wir deshalb aufeinander zu, aber nicht aufeinander los.“
Das neue Jahr ist angebrochen. Das ist immer der Zeitpunkt, an dem man sich die Frage stellt, was dieses neue Jahr wohl bringen wird. Auch Bischof Benno Elbs ist hier keine Ausnahme.
„Wir wissen nicht, was kommt: Glück oder Unglück, Freude oder Trauer, Segen oder Fluch. Wir wissen nicht, wie lange die Kriege noch dauern oder ob es gelingt, das Klima und damit die Zukunft der nächsten Generation zu schützen. Die Probleme des alten Jahres werden uns auch ins neue hineinbegleiten. Es macht aber einen Unterschied, besser: Wir machen einen Unterschied, wenn wir diese ersten Schritte im Vertrauen auf Gott gehen.“
So steht am Anfang des neuen Jahres die Selbstverantwortung, die auf dem Eingebunden-Sein in ein größeres Ganzes fußt. Selbst zum Unterschied werden, anstatt auf den Unterschied zu warten. Ein großes Programm, ein Mammutprogramm, wie es Bischof Benno Elbs bezeichnet, das nur – und auch das weiß der Bischof – in vielen kleinen Schritten zu bewältigen ist. Und dennoch, der Schlüssel liegt darin, den ersten Schritt zu machen - im neuen Jahr.