Am Freitag vergangener Woche fand im Bildungshaus St. Arbogast die Jahreshauptversammlung des Katholischen Bildungswerks Vorarlberg (KBW) statt. Sie stand unter dem Thema "(Erwachsenen-)Bildung vor Ort - Pespektiven - Chancen - Risiken". Denn das KBW mit seiner vorwiegend ehrenamtlichen Struktur steht ebenso im Umbruch wie die gesamte Erwachsenenbildungs-Landschaft. Neben einer Mischung aus Podiumsgespräch und Marktplatz fehlten auch persönlicher Austausch und Begegnung nicht.

Noch klingen die Gläser der Gäste im Hof des Bildungshauses St. Arbogast. Die Stimmung ist entspannt. Die Gäste, Vertreter/innen aus Kirche und  Politik, Bildungswerksleiter/innen, Referent/innen und Kooperationspartner genießen den lauen Juni-Abend bei Getränken und Gesprächen im Freien. Bis aus dem großen Saal die Klänge eines Akkordeons hörbar werden. Der Musiker Raphael Brunner lockt die Gäste mit seiner Musik in den Saal zur Jahreshauptversammlung des Katholischen Bildungswerks Vorarlberg. Die Klänge aus Argentinien und Europa werden das Publikum an diesem Abend verzaubern.

Die Arbeit des Bildungswerks wird geschätzt

Durch den Abend führt der Obmann des KBW, Hanno Platzgummer. Sowohl die Grußworte von Generalvikar Rudolf Bischof als auch die der LR Barbara Schöbi-Fink drücken ein großes Wohlwollen gegenüber der Arbeit der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden des Katholischen Bildungswerks Vorarlberg aus. Für Generalvikar Bischof liegt der Bildungsauftrag bereits in den biblischen Schriften begründet. LR Schöbi-Fink bedankt sich beim KBW Vorarlberg, das mit seiner Elternbildung seit nunmehr über 40 Jahren Eltern unterstützt und stärkt. "Im Austausch mit anderen Müttern und Vätern konnten und können die Teilnehmer immer wieder wertvolle Erfahrungen sammeln und sich darüber austauschen, wie Kinder gut ins Leben begleitet werden können" gibt sich die Landesrätin überzeugt und betont das Anliegen des Landes, insbesonders Menschen aus bildungsfernen Milieus zu erreichen.

Rückblick

Der Rückblick über das vergangene Vereinsjahr ist fester Bestandteil der Jahreshauptversammlung. Im Jahr 2018 fanden in ganz Vorarlberg 784 Veranstaltungen des Katholischen Bildungswerks statt. 17.075 Personen haben an diesen Veranstaltungen teilgenommen, davon 13.301 Frauen und 3.774 Männer. Insgesamt wurden 126.363 TeilnehmerInnenstunden absolviert. Alles Wissenswerte kann im Jahresbericht 2018 nachgelesen werden. Über die Highlights des vergangenen Jahren, aber auch über die kommenden Schwerpunkte interviewte Thomas Stubler die hauptamtlichen Mitarbeiter/innen des Bildungswerks. Für den Geschäftsführer, Hans Rapp, wird die Ausbildung von Referentinnen, vor allem in der Glaubensbildung, in den kommenden Jahren einen Schwerpunkt bilden. Birgit Huber (Glaubensbildung) stellt die Suche nach neuen Orten und neuen Formaten ins Zentrum. Sie möchte damit neue Zielgruppen erreichen, die nicht mehr Teil der traditionellen Pfarrgemeinden sind. Für Eva Hesche (Bibliotheken-Fachstelle) und die Elternbildnerin Conny Huber bilden Impulse für Eltern mit Kleinkindern zu Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) einen neuen Schwerpunkt. Eltern und Lesepat/innen sollen motiviert werden, bei kleinen Kindern die Neugierde auf Naturwissenschaft und Technik zu wecken. Gerade die von der LR Schöbi-Fink angesprochenen bildungsfernen Milieus erreicht die Elternbildung insbesondere mit eltern.chat und multikulturellen Purzelbaum Eltern-Kind-Gruppen bereits sehr gut. Mit entsprechenden finanziellen Mitteln könnten wir in diesem Bereich allerdings noch wesentlich mehr tun, betont Conny Huber. Evelyn Pfanner (ALT.JUNG.SEIN.) blickt auf ein gutes Kursjahr zurück. Ihr ist im Hinblick auf die im Herbst anstehende Pensionierung eine gute Übergabe wichtig.

Perspektiven - Chancen - Risiken

Erwachsenenbildung ist ein wichtiger Aspekt im kirchlichen Leben vor Ort, betont Pfr. Paul Burtscher (Bildstein/Schwarzach) im Round-Table-Gespräch zum Thema des Abends. Mit ihm auf dem Podium standen Barbara Bell (pädagogische Mitarbeiterin im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast) und Stefan Fischnaller (KBW Hörbranz und VHS Götzis). In einer Zeit, in der sich die pfarrlichen Strukturen schnell und nachhaltig verändern, braucht es vor Ort Bildung, um diese Entwicklung einordnen und bewältigen zu können. Auch wenn sich die Bildungslandschaft stark verändert und sich das Angebot im Land vervielfacht hat, interessieren sich die Menschen vor Ort durchaus für lokale Themen. Hier können die Bildungswerke vor Ort punkten, ist Stefan Fischnaller überzeugt. Besonders wo es um Werte, den Austausch zu wichtigen Lebensfragen und die Bildung von lokalen Netzwerken geht, sind Bildungswerke für Barbara Bell wichtig.

Ehrung langjährigen Engagements für das Katholische Bildungswerk

Den Abschluss der Jahreshauptversammlung bildet die Ehrung von vier Bildungswerksleiter/innen. Rosi Hillbrand (Nofels) und Agathe Kühne (Meiningen) leiten ihre Bildungswerke seit über zehn Jahren. Irmgard Steinlechner-Stöckler kann in Dornbirn Rohrbach auf 25 und Hans Kogler in Langen b. Bregenz auf 40 Jahre Bildungswerkleitung zurückblicken. Obmann Hanno Platzgummer und Geschäftsführer Hans Rapp sprechen ihnen großen Dank aus uns überreichen ein kleines Geschenk.

Mit einem gemütlichen Abendessen klingt die Jahreshauptversammlung 2019 aus.