Adidas, Esprit, RedBull und wie sie alle heißen mögen, kennt man. Aber haben Sie schon mal etwas von "INRI" gehört? Natürlich! Aber nicht als Marke, oder? Ein deutscher Unternehmer hat sich den als Jesu Kreuzinschrift bekannten Begriff "INRI" als EU-weite Marke gesichert. Warum und was er damit vor hat?

Hand aufs Herz: Wissen Sie was INRI wirklich bedeutet? Klar, die vier Buchstaben stehen auf vielen Kruzifixen und haben natürlich etwas mit Jesus zu tun - ab Ende Oktober scheinen die Initialen aber eine weitere Bedeutung zu erhalten: u.a. nämlich auf T-Shirts. Um etwaige Wissenslücken zu füllen: "INRI" ist die überlieferte lateinische Inschrift des römischen Statthalters Pontius Pilatus am Kreuzbalken Christi und steht für "Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum" ("Jesus von Nazareth, König der Juden").

"Consummatum est" - "Es ist vollbracht"

Der "Augsburger Allgemeinen" zufolge kam dem Unternehmer Werner Lustig die Idee zu seinem Projekt beim Betrachten eines Wegkreuzes. Er sei ein gläubiger Mensch und fünf Jahre lang Ministrant gewesen. Jeder sollte seinen Glauben auf dem Herzen tragen. und deshalb stehe auf den T-Shirts vorne auf der Brust mittig der "INRI"-Schriftzug in goldener Farbe. Auf der Rückenseite sei ein Bild des Jesus-Porträts vom Turiner Grabtuch zu sehen, in dem der Gottessohn nach der Kreuzigung begraben worden sein soll. Im inneren Nackenbereich sei "Consummatum est" zu lesen - "Es ist vollbracht", laut Bibel die letzten Worte Jesu am Kreuze.

Spätestens ab Ende Oktober sollen die T-Shirts in einem Webshop, bei ausgewählten Einzelhändlern und auf Messen zu kaufen sein. Produziert würden die Stücke in Bangladesch. Er habe dazu einen Hersteller ausgesucht, der sich vor Ort für gute Arbeitsbedingungen einsetze und gemeinnützig engagiere, so der Unternehmer. Ein Teil des Erlöses solle für soziale Zwecke eingesetzt werden.

Glauben versetzt Berge, und danach handle ich auch

Die Eintragung gilt übrigens für die vier Nutzerklassen Lederwaren, Textil, Kosmetika und Getränke.  Lustig erklärte, er selbst sei überrascht gewesen, dass man sich eine Marke wie "INRI" sichern könne. Doch er möge es, originelle Ideen in die Tat umzusetzen. Man müsse sich einfach trauen. "Der Glauben versetzt Berge, und danach handle ich auch." Er habe auch mit einigen Geistlichen über sein Vorhaben gesprochen - "die fanden das toll". (red/kathpress)