„Echter Glaube braucht Mut – Mut, der bereit ist, auch Widerstand zu leisten, wenn Menschlichkeit und Wahrheit auf dem Spiel stehen.“ Mit diesen Worten würdigte Bischof Benno Elbs die Standhaftigkeit Lamperts, der in den dunkelsten Stunden seines Lebens seine Überzeugungen nicht aufgab und für das Gute eintrat. Die neu gestaltete Gedenkstätte sei ein Ort der Kraft und Orientierung, der nicht nur an die Vergangenheit erinnere, sondern auch für Gegenwart und Zukunft von Bedeutung sei.
Die Gedenkstätte für Carl Lampert wurde unter der Leitung des ehemaligen Diözesanbaumeisters Herbert Berchtold und des Künstlers Martin Caldonazzi neu gestaltet. Der Gedenkschrein, der zuvor an einer Seitenwand der Kirche stand, wurde nun in die Mitte der Pfarrkirche verlegt und ist von einem symbolischen Rundweg umgeben. In seiner Predigt rief Bischofsvikar Rudolf Bischof die Anwesenden dazu auf, den Weg Carl Lamperts nachzuvollziehen und dessen innere Stärke zu erkennen. Lampert, der als ranghöchster österreichischer Geistlicher von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde, fand in seinem tiefen Glauben die Kraft, selbst unter größtem Druck für das Gute einzutreten.
Offizial Walter Juen unterstrich die Bedeutung der Gedenkstätte, die nicht nur an Lamperts Leben erinnere, sondern auch ein Raum sei, der die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen fördere und Menschen ermutige, den eigenen Überzeugungen treu zu bleiben. „Dieser Ort spricht sowohl Herz als auch Verstand an“, so Juen, „und zeigt, dass auch der schwierigste Weg mit der Kraft des Glaubens, der Gemeinschaft und der Menschlichkeit gemeistert werden kann.“
Die Geschäftsführerin des Carl Lampert Forums, Elisabeth Heidinger, betonte die Bedeutung solcher Gedenkorte, die über bloßes Erinnern hinausgehen und in die Gegenwart wirken. Gerade in einer Zeit, die nach Orientierung und moralischem Kompass suche, sei es wichtig, dass Carl Lamperts Standhaftigkeit und Werte weiterlebten. Pfarrer Varghese Georg Thaniyath hob hervor, dass die Gedenkstätte ein Ort lebendigen Gedenkens bleiben solle – ein Raum, in dem Menschen innehalten und sich inspirieren lassen können.
Carl Lampert steht stellvertretend für viele, die unter dem nationalsozialistischen Regime Widerstand leisteten. Seine Treue zu Glauben und Gewissen, selbst angesichts größter Einsamkeit und Gefahr, macht ihn zu einer zeitlosen Inspiration für all jene, die in einer Welt der Unsicherheiten das Gute suchen und mutig verteidigen möchten. Das Carl Lampert Forum, von Bischof Benno Elbs gegründet, trägt dazu bei, die Erinnerung an den seligen Carl Lampert wachzuhalten und die Themen, die aus seinem Widerstand erwachsen, in der Gesellschaft zu verankern. Damit bleibt Carl Lampert auch für kommende Generationen ein Vorbild für Zivilcourage und Glaubenstreue.