Bereits das achte Mal organisierte die Berufungspastoral der Diözese Feldkirch in Kooperation mit der Jungen Kirche Vorarlberg die Maturawallfahrt. Auch dieses Mal wurde Denk Dich Neu - eine Kampagne der Katholischen Kirche Österreich – zur Unterstützung mit ins Boot geholt. Jedes Jahr steht die Wallfahrt unter einem anderen Motto. Heuer lautete dieses „Möge die Macht mit dir sein“. Ein sehr komplexes Thema, diese Macht.
Möchte ich mächtig sein, mächtiger als andere? Oder wie ist das gemeint? Wenn ich mich stark fühle und mir selbst zutraue, etwas zu schaffen, geht mir vieles leichter von der Hand, als wenn ich an mir zweifle. Was macht mich stark? Diesen Fragen gingen die Maturant*innen an diesem Wallfahrtshalbtag auf den Grund.
Die Macht der Sonne hatten die Schüler*innen auf jeden Fall an diesem Freitagmorgen auf ihrer Seite. Früh morgens pilgerten die Schüler*innen zur Harder Kirche. Dort waren sie zum Frühstück gemeinsam mit ihren Weggefährt*innen – verschiedene Persönlichkeiten aus kirchlichem Kontext – eingeladen. Wie bei einer Wallfahrt so üblich, warteten auf die Maturant*innen verschiedene Stationen mit inhaltlichen Beiträgen zum Thema. Die erste gab’s praktischerweise gleich zu Beginn zwischen Kirche und See. Sie sammelten auf einer Karte verschiedene Erlebnisse, die sie als stärkend empfinden.
Gestärkt von Brötchen und Kaffee brachen die Klassen auf in Richtung Bregenz. Auf dem Weg wurde immer wieder Halt gemacht, um über die eigene Macht und wofür man sie einsetzt nachzudenken. Aber auch die eine oder andere Aufgabe galt es zu bewältigen. Dabei ging es vor allem darum, den Teamgeist zu stärken. Ohne die Wasserflasche zu berühren, sollten sie die Flüssigkeit in einen Becher füllen, und das nur mit Zuhilfenahme von Schnüren.
Unterwegs war auch Platz für Gespräche über Gott und die Welt. Dass dabei Bischof Benno, eine Klosterschwester oder Diözesanmitarbeiter*innen mitdiskutierten, war das I-Tüpfelchen. Wie oft hat man sonst die Gelegenheit, sich mit diesen Personen über brennende Themen zu unterhalten?
In der Mehrerau angekommen durften die Jugendlichen die Kirche auf eigene Faust erkunden. Eine Postkarte an einen lieben Menschen schreiben, eine Kerze anzünden, sich in einem riesigen Puzzle verewigen. Wer wollte bekam einen persönlichen Segen fürs Maturajahr. Und weil’s vom Segen nie zu viel gibt, sprach Bischof Benno Elbs bei der Abschlussfeier noch einen für alle aus. Die Schüler*innen können sich also auf den Beistand von Oben verlassen und auch über gedrückte Daumen der Weggefährt*innen freuen. Die haben ihre Pilgergruppen ins Herz geschlossen. „Ich bin beeindruckt von den Jugendlichen, von ihren Ansichten und ihren Zugängen zum Leben“, berichtet Weggefährte Klaus Abbrederis von Denk dich Neu.
Eine der christlichsten Sachen die man so machen kann, ist gemeinsam Mahl zu halten - also ordentlich zu speisen. Darum wurde ordentlich aufgetischt. Zum Nachtisch gab‘s einen Kuchen, bevor sich die Jugendlichen gestärkt und mit vielen neuen Eindrücken auf den Rückweg machten. „Highlights waren das gute Essen, die tolle Stimmung, der persönliche Segen und die Abschlussfeier mit Bischof Benno Elbs“, erzählten die Maturant*innen.