Das diesjährige Kinderweihnachtsstück des Vorarlberger Landestheaters verzaubert die kleinen und auch die großen Besucher. „Anton - das Mäusemusical“ ist ein Weihnachtsmärchen, das noch lange nachklingt.

Termin: Anton - das Mäusemusical

Petra Baur

Das Musical stammt aus der Feder von Thomas Pigor. Dass der 61-jährige deutsche Kabarettist, Liedermacher und Buchautor clever durchdachte Kindermusicals schreiben kann, hat der studierte Chemiker schon mehrfach erfolgreich bewiesen.
Bei „Anton - das Mäusemusical“ bedeutet das, die Perspektive zu wechseln und einzutauchen in die Welt der kleinen, nicht immer gern gesehenen Lebewesen. Die Wohnzimmercouch der Familie Hoffmann, genauer gesagt der Platz unter dem Sofa, wo sich neben Staubwolken so manche sonderbare Dinge tummeln, wird zum Ort des Geschehens. Willi, Franz und Anton sind Mäusegeschwister, die gemeinsam mit einer toughen Spinne (überzeugend dargestellt von Marisa Wojtkowiak) unter der Couch quietschfidel ihr Dasein fristen. Überdimensional große Wattestäbchen (aus Sicht der Mäuse), ein riesiger Bleistift, ein Radiergummi und ein zerknüllter Zettel dienen als Requisiten. Ein stimmiger Rahmen, in dem sich die drei Mäusebrüder äußerst charmant in Szene setzen. Der sportliche Franz, dargestellt von Curdian Caviezel, der leicht phlegmatische Willi, verkörpert von Sebastian Hammer und das Nesthäkchen Anton, überzeugend gespielt von Lukas Benjamin Engel, spielen sich von der ersten Minute an in die Herzen der Zuschauer.

Weihnachten mit Hindernissen
Auch auf der Bühne herrscht Weihnachtszeit. Doch die Vorfreude auf den weihnachtlichen Festtagsschmaus wird erheblich getrübt. Es lauerst Gefahr in Form von riesigen Füßen, Mäusefallen und dem unersättlichen Staubsauger. Als dann noch der Wunschzettel der Tochter des Hauses auftaucht, ist es vorbei mit dem ruhigen Mäuseleben. Das Kind wünscht sich nichts sehnlicher als eine Katze. Für die drei Mäuse eine alles andere als friedliche Vorstellung...
Für Regisseurin Milena Pualovics handelt das Stück in erster Linie von dem Mut, sich seinen Ängsten zu stellen und sie zu überwinden. Und um Zusammenhalt, darum, dass jeder auf seine eigene, besondere Weise wichtig ist für die Gesellschaft. Vor allem aber ist das Stück ein Plädoyer für die friedliche und konstruktive Lösung von Konflikten. Somit wird nach etlichen gut überstandenen Abenteuern Weihnachten doch noch zum Fest der Liebe zwischen Maus und Familie Hoffmann.

TERMIN

Anton - Das Mäusemusical

Weitere Vorstellungen:
So 10. / So 17. / Sa 23. / Di 26. Dezember 2017, Sa 6. / So 7. Jänner 2018,
jeweils 15 Uhr,
Großes Haus, Landestheater, Bregenz.
Karteninfos: T 05574 42 870-600,

www.landestheater.org

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(aus dem Kirchenblatt Nr. 49 vom 7. Dezember 2017)